PETA-Expertin gibt Tipps zur unterstützenden, tiergerechten Körperpflege
Stuttgart. Haariger Vorfrühling für Vierbeiner: Wer kennt das nicht? Kaum werden die Temperaturen milder und die Tage wieder länger, verlieren Hunde und Katzen das dichte Winterfell. Der Fellwechsel bedeutet für Menschen ein vermehrtes Aufkommen an Tierhaaren, die leicht weggesaugt werden können. Für den tierischen Begleiter kann diese Phase des Jahres jedoch recht mühsam sein und insbesondere langhaarige Tiere benötigen jetzt ein Plus an Pflege. Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, hat Tipps zusammengestellt, um Hund und Katze bei der Körperpflege zu unterstützen.
„Aufgrund des vergleichsweise warmen Winters haben viele Hunde und Katzen in den letzten Wochen bereits vermehrt gehaart oder in warmen Phasen viel Fell verloren. Jetzt lösen sich die restlichen Haare, eine behutsame, regelmäßige Fellpflege ist deshalb sehr wichtig“, so Jana Hoger. „Vierbeiner genießen die Extraportion Zuneigung in der Regel, die Mensch-Tier-Beziehung wird gestärkt und als positiver Nebeneffekt bleibt die Wohnung frei von Tierhaaren.“
Hunde und Katzen während des Fellwechsels täglich vorsichtig bürsten: Spezielle Kämme und Bürsten entfernen vor allem abgestorbene Haare und fördern gleichzeitig die Durchblutung der Haut – so wird der Wechsel beschleunigt. Außerdem lässt sich das herausgekämmte Fell anschließend direkt dem Kämmwerkzeug entnehmen und „flugfrei“ entsorgen. Für jedes Fell gibt es die richtige Bürste, am besten lassen sich Menschen mit Tieren im Fachgeschäft beraten. Wichtig: Tiere müssen langsam an die Fellpflege gewöhnt werden und das Ritual sollte immer angenehm für sie sein. Nicht nur bei älteren Tieren kann beispielsweise zu starker Druck zu vermeidbaren Schuppen, Hautirritationen und schlimmstenfalls zu Schmerzen führen. Was sich heute mit der Bürste nicht entfernen lässt, kann oft an den folgenden Tagen problemlos ausgebürstet werden. Oft schadet auch eine kleine Pause nicht, denn das Bürsten soll keine negative Erfahrung für Hund und Katze werden.
Viele Hunde und Katzen empfinden die Fellpflege mit Fellpflegehandschuhen als wohltuend: Handschuhe mit Kunststoffnoppen schonen die empfindliche Tierhaut und lösen lockere Haare. Diese Art der Pflege kommt einer Massage oder dem Streicheln sehr nah und wird von tierischen Begleitern zumeist sehr genossen. Insbesondere bei kurzhaarigen Tieren ist der Handschuh sinnvoll. Für alle langhaarigen Vierbeiner gilt: Kämme und Striegel sollten nicht zu scharf sein, ansonsten besteht Verletzungsgefahr.
Gebürstet wird in Wuchsrichtung der Haare stets vom Kopf abwärts in Richtung des Körpers und der Beine: Bei Tieren mit dichtem Fell ist es ratsam, sich durch immer neue Scheitel vorwärts zu arbeiten. Diese dann nach und nach vom Hals abwärts ziehen, um das Fell jeweils rechts und links von der gezogenen Kammlinie ordentlich durchzuarbeiten. So kann die wärmende Unterwolle schonend ausgekämmt werden. Diese Art der Fellpflege für langhaarige Tiere wird als „Line-Brushing“ bezeichnet.
Die Zugabe von ungesättigten Fettsäuren zur Tiernahrung kann den Haut- und Haarstoffwechsel fördern: Kleine Ölmengen regen das Haarwachstum an und können bei schuppiger Haut oder trockenem, struppigem Fell helfen. Hunde und Katzen benötigen vor allem Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung, daher empfiehlt es sich, dem Futter im regelmäßigen Wechsel Leinöl, Rapsöl, Walnussöl und Hanföl hinzuzugeben. Aber Vorsicht: Zu viel Öl kann Verdauungsbeschwerden verursachen.
Aufgepasst: Verlieren Tiere plötzlich eine große Menge an Haaren und leiden unter Juckreiz in Form von kreisrunden, haarlosen, geröteten Stellen, sollten Menschen mit ihren Lieblingen eine tierärztliche Praxis aufsuchen. Auslöser können sowohl Pilzerkrankungen als auch immunologische oder hormonelle Erkrankungen sein, die unbedingt behandelt werden müssen.
PETA Deutschland e.V.