Eine Hommage an spezielle beste Freunde

Hannover. Sie leis­ten groß­ar­ti­ges, ver­fü­gen über unglaub­li­che Instinkte und sind treue Gefährten. Assistenzhunde ermög­li­chen Menschen mit Behinderung oft ein weit­ge­hend selbst­be­stimm­tes Leben.

So unter­schied­lich die Erkrankungen, so unter­schied­lich sind auch die Helfer auf vier Pfoten. Was allen gemein­sam ist, beschreibt Silke Larsen vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) im Gespräch mit der Agila Haustierversicherung: „Ein Assistenzhund hilft Menschen mit Behinderungen im Alltag. Sie haben so die Möglichkeit, ihr Recht auf Teilhabe am gesell­schaft­li­chen Leben mög­lichst unab­hän­gig von mensch­li­cher Hilfe wahrzunehmen.“

Assistenzhunde unterstützen ihre MenschenAllgemein unter­schei­det man zwi­schen Signal- und Blindenführhunden, medi­zi­ni­schen Warnhunden und Mobilitätsassistenzhunden. Alle die­se Assistenzhundearten wer­den meist schon in jun­gen Jahren aus­ge­bil­det. Nur wenn sie die Prüfungen in ihrem jewei­li­gen Spezialgebiet bestehen, erhal­ten sie einen Ausweis und eine ent­spre­chen­de Plakette als Assistenzhund. Außerdem müs­sen sie sich gene­rell dafür eig­nen, das heißt, sie müs­sen gesund sein und bestimm­te cha­rak­ter­li­che Eigenschaften wie zum Beispiel eine hohe Kooperationsbereitschaft wie auch eine hohe Toleranz bei Stress oder Frustration aufweisen.

„Wir spre­chen ger­ne von unse­ren ‚Helfern mit Seele’. Assistenzhunde sind kei­ne Maschinen, son­dern Lebewesen mit Bedürfnissen und Anforderungen an ihren Menschen. Allerdings haben sie gelernt, für ihren Menschen Assistenzleistungen zu zei­gen. Aufgrund die­ser Zusammenarbeit besteht eine sehr enge Bindung“, so Silke Larsen, die eine der Fachgruppensprecherinnen der Blindenführhundhaltenden beim DBSV ist.

Signal- und Blindenführhunde lot­sen ihren Menschen bei­spiels­wei­se sicher durch pul­sie­ren­de Großstädte mit Ampeln, Baustellen und Hindernissen aller Art. Die klei­ne Gemeinschaft geht mit­ein­an­der ein­kau­fen, ins Kino oder zum Arzt. Menschen mit zer­ti­fi­zier­ten Assistenzhunden ist der Zutritt über­all dort zu gewäh­ren, wo man laut Gesetzgeber „mit Straßenkleidung“ auch Zutritt hat. Nur so kann sicher­ge­stellt wer­den, dass Menschen mit Behinderung glei­cher­ma­ßen am gesell­schaft­li­chen Leben teil­ha­ben kön­nen wie Personen ohne Einschränkungen.

Eine ande­re Art der Unterstützung im Alltag gewäh­ren medi­zi­ni­sche Warnhunde. Sie kom­men zum Beispiel bei Krankheiten wie Diabetes Typ 1, Epilepsie oder Asthma zum Einsatz. Auch Schlaganfälle kön­nen die Hunde früh­zei­tig erken­nen. Sie war­nen die Betroffenen bereits, wenn sich eine Verschlechterung ihres Zustands ankün­digt. Wahrscheinlich hat das mit der Sauerstoffsättigung im Blut und der dadurch ver­än­der­ten Atemfrequenz des Erkrankten zu tun. Der Warnhund kann die­se Veränderung offen­bar hören. Das hat man in einer Studie im Deutschen Assistenzhundezentrum dar­aus geschlos­sen, dass alle Hunde vor dem Warnen ihre Ohren bewegt haben. Zeigt der Hund sei­nem Haltenden eine Gefahr an, kann die­ser sich recht­zei­tig Hilfe orga­ni­sie­ren oder sich medi­ka­men­tös ent­spre­chend einstellen.

„Gleichgültig, um wel­che Art von Assistenzhund es sich han­delt, die Interaktion zwi­schen Tieren und Menschen ist sehr viel­fäl­tig, das kann in den ver­schie­dens­ten Bereichen posi­tiv auf Menschen mit und ohne Behinderung wir­ken“, so Silke Larsen. Denn Assistenzhunde sind nicht nur in lebens­prak­ti­schen Dingen eine gro­ße Hilfe, sie sind auch eine emo­tio­na­le Stütze. Sie för­dern das Selbstwertgefühl und redu­zie­ren Stress, beru­hi­gen und ent­span­nen. Außerdem kön­nen sie Sinn stif­ten und ihren Besitzenden einen Halt im Leben geben. Sie haben ein­fach eine posi­ti­ve Wirkung auf die Seele.

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