Schlagwort-Archiv: Therapiehund

Der Therapiehund. Vor, während und nach der Ausbildung

Fachbuch von Anja Carmen Müller/Gabriele Lehari Bremen/Reutlingen. Wer mit einem Therapiehund arbeiten möchte, hat es nicht ganz leicht: Weder Zugangsvoraussetzungen noch Ausbildung und Einsatz sind gesetzlich geregelt. Den Autorinnen, der Fachkrankenschwester Anja Carmen Müller und der Biologin Dr. Gabriele Lehari, gelingt es dennoch, Wege aufzuzeigen. Ihr ansprechend bebilderter Ratgeber deckt alle Facetten ab, die es vor dem Einstieg in das Feld der tiergestützten Interventionen zu bedenken gilt. Das beginnt bei der Frage, wo, wann und wie Ausbildungen absolviert werden können, welche Voraussetzungen Mensch und Hund mitbringen sollten und was es in Sachen Versicherung und Steuern zu regeln gibt. Praktische Tipps und Zehn-Punkte-Listen zu Erziehung, Sozialisation und Eignungstests ermöglichen es Hundehaltern, sich und ihr Tier auf den Alltag als Therapiebegleithund-Team vorzubereiten. Dabei verharmlosen die Autorinnen die Herausforderungen nicht. Immer wieder fordern sie auf, Tierschutzaspekte zu berücksichtigen, die Bedürfnisse des Tieres in den Vordergrund zu stellen und die eigene Motivation zu hinterfragen. Oertel+Spörer …

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Tierbesuchsdienste für Kinder, Jugendliche und Senioren

Vertrauen. Foto: Oliver-Haja

Voraussetzungen für ehrenamtliche Einsätze mit Hunden Nürnberg. Regelmäßige ehrenamtliche Besuche von Hundehaltern mit ihren Tieren sind in Einrichtungen für alle Alters- und Zielgruppen zunehmend gefragt. Entscheidend für den Erfolg der Einsätze ist eine entsprechende Vorbereitung und Ausbildung von Mensch und Tier. Die Zunahme tiergestützter Aktivitäten und Fördermaßnahmen in der Kinder-, Jugend-, Alten- und Behindertenpflege ist ein erfreulicher Tatbestand. Es gibt bereits eine Vielfalt solcher Angebote bei unterschiedlichen Zielgruppen, aber auch Beschreibungen von beobachteten Reaktionsmustern der Klienten in ihrer Mensch-Hund-Interaktion. Informationsdefizite existieren allerdings in Bezug auf die Voraussetzungen, die Mensch und Hund erfüllen müssen, um als Team effektiv tiergestützte Fördermaßnahmen anbieten und durchführen zu können. Der Verein Therapiehunde Franken e.V. hat solche Rahmenbedingungen nicht nur definiert, sondern praktiziert diese auch konsequent in der Ausbildung und dem praktischen Einsatz. Dabei gilt folgendes Anforderungsprofil: Vorstellung und Stresstest des Hundes Der Hund wird dabei bestimmten Situationen ausgesetzt, denen er auch im praktischen Einsatz begegnen wird: Zum …

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Hundegestützte Therapie – Interview mit Studienleiter Dr. Sobottka

Dr. Sobottka

„Die Tierethik haben wir sehr ernst genommen“ Köln. Ein Gespräch über die Auswirkungen der hundegestützten Therapie auf die vierbeinigen Helfer selbst (s. dazu Artikel „Doktor Hund hilft gegen Depressionen„). Glauben Sie, dass der Einsatz von Hunden in Kliniken künftig ernster genommen wird? Interessanterweise haben wir Anfragen von Universitäten, einer Reha-Klinik und sogar von der Bundeswehr sowie der US-Armee. Der Grund: Hunde wirken besonders positiv auf Menschen mit Selbstmordgedanken. 2012 starben mehr amerikanische Soldaten im Kampfeinsatz in Afghanistan durch Suizid als durch Fremdeinwirkung – oft eine Folge von posttraumatischen Belastungssyndromen. Hier könnte man mit hundegestützten Behandlungen ansetzen. Welche Auswirkungen hat das Zusammensein mit depressiven Patienten auf die Hunde? Die Tierethik haben wir sehr ernst genommen. Es gibt Erkenntnisse, dass Einsätze in therapeutischen Kontexten für Hunde mit großem Stress verbunden sein können. Daher fanden alle Interventionen in Gegenwart der nach § 11 des deutschen Tierschutzgesetzes geprüften Tiertrainerin Mareike Doll-Degenhardt statt. Sie ist …

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Doktor Hund hilft gegen Depressionen

Hundegestützte Psychotherapie - Dr. Sobottka u. Mareike Doll-Degenhardt

Studie an psychiatrischer Klinik Köln. Hundegestützte Therapie zahlt sich auch in der Behandlung depressiver Patienten aus. Das legt eine kontrollierte Studie aus Nordrhein-Westfalen nahe: Am Zentrum für Seelische Gesundheit in Marienheide untersuchte Dr. Andreas Sobottka, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, gemeinsam mit der Hundetrainerin Mareike Doll-Degenhardt die Effekte von therapeutischen Interventionen mit Hunden auf depressive Patienten. 60 stationäre Patienten mit mittelgradigen bis schweren depressiven Episoden nach den Kriterien der ICD-10, unabhängig von Begleiterkrankungen wie Zwangsneurosen und Persönlichkeitsstörungen, wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Zu Beginn füllten die Patienten einen Fragebogen nach dem Beck-Depressions-Inventar aus, um den Grad ihrer Depression zu ermitteln. Mit einem anderen, selbst entwickelten Fragebogen wurde die Einstellung der Patienten zu Hunden festgehalten. Zunächst bekam eine der beiden Gruppen zusätzlich hundegestützte Therapiestunden, während die andere ausschließlich die normale Krankenhausbehandlung bekam. Nach vier Wochen wurde gewechselt und die andere Gruppe nahm die Arbeit mit den Hunden auf. Den Patienten …

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