So kön­nen Sie Ihrem Tier hel­fen, sei­ne Angst zu überwinden

Foto: Karl-Heinz LaubeHattersheim. Vielen Tierhalten wird schon bei dem Gedanken an den nächs­ten Tierarztbesuch Angst und Bange. Die Katze ist beim Anblick der Transportbox plötz­lich auf Nimmerwiedersehen ver­schwun­den, und der Hund ver­kriecht sich in der Praxis am liebs­ten unter dem nächst­bes­ten Tisch. Die für TASSO täti­ge Tierärztin Dr. Anette Fach gibt Tipps, wie Tierhalter ihrem tie­ri­schen Begleiter die Angst neh­men kön­nen, damit der Tierarztbesuch nicht in einem Nervenkrieg endet.

„Am wich­tigs­ten ist, dass der Tierhalter selbst ruhig bleibt und so tut, als sei die Situation mög­lichst nor­mal. Denn nega­ti­ve Stimmungen und die eige­ne Unruhe über­tra­gen sich vom Menschen direkt auf das Tier“, emp­fiehlt Dr. Fach.

Besonders bei Katzen beginnt der Stress oft­mals schon vor Fahrtantritt. Kleinigkeiten kön­nen dabei hel­fen, die Anspannung von Tier und Halter bereits Zuhause zu reduzieren.

Tipps für Katzenhalter:

  • Wichtig ist eine aus­rei­chend gro­ße Transportbox, die sich bequem nach oben öff­nen lässt.
  • Die Box grund­sätz­lich wie ein “nor­ma­les” Möbelstück in der Wohnung stel­len, damit sie ganz unge­zwun­gen beschnup­pert und besucht wer­den kann und nicht erst kurz vor dem Tierarztbesuch aus dem Keller holen.
  • Leckerlis in der Box suchen und fres­sen hilft bei der Gewöhnung.
  • Bei ängst­li­chen Katzen und Tieren, die nicht ger­ne Autofahren, eine hal­be Stunde vor Fahrtantritt beru­hi­gen­des Pheromon-Spray in die Transportkiste sprühen.

„Hundehaltern wür­de ich ein “Tierarzttraining” emp­feh­len. Das bedeu­tet, dass man Zuhause “Tierarzt spielt”, also die ein­fa­chen Handgriffe am Hund übt, damit die­ser damit grund­sätz­lich ver­traut ist“, rät Dr. Fach.

Tipps für Hundehalter:

  • Zuhause ins Maul schau­en, in die Ohren gucken, die Beine und den Bauch durch­tas­ten etc.
  • Regelmäßig in die Praxis gehen, ohne dass eine Untersuchung durch­ge­führt wird, um den Hund mit die­sem Ort ver­traut zu machen (nur Leckerlis und/oder Streicheleinheit).
  • Nach Absprache mit dem behan­deln­den Tierarzt even­tu­ell Beschnuppern des Sprechzimmers und Probesitzen auf dem Behandlungstisch.
  • Da Hunde als Rudeltiere schnell die ihnen ver­mit­tel­te Stimmung des Rudelchefs über­neh­men, ist ein beson­ne­nes Verhalten des Halters beson­ders wichtig.
  • Das Warten auf eine Angst- oder Beißattacke erhöht die Wahrscheinlichkeit einer sol­chen Situation.

Auch für Kleintiere wie Kaninchen ist der Tierarztbesuch eine unge­wohn­te Situation. Sie brau­chen vor allem Sicherheit.

Tipps für Kleintierhalter:

  • Nur in einer für die­se Tiere geeig­ne­ten Box zum Tierarzt transportieren.
  • Ausreichend Platz zum Liegen und genü­gend Bewegungsfreiheit in der Box.
  • Einstreu, Heu und wenn mög­lich eine Trinkflasche bie­ten eine gewis­se Sicherheit.
  • Zur Beruhigung die Box etwas abdunkeln.
  • Tiere im Wartezimmer nicht zum Streicheln oder Schmusen aus der Box holen.

Generell gilt: Je gelas­se­ner und sou­ve­rä­ner der Halter selbst ist, des­to ruhi­ger ist auch sein Tier.

Foto: Karl-Heinz Laube/pixelio.de