Hamburg. Vielfach wird in den Medien auf die Gefahr des Passivrauchens ins­be­son­de­re bei Kindern hin­ge­wie­sen. Doch auch für Heimtiere ist der blaue Dunst höchst gesund­heits­schäd­lich. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN appel­liert an die Verantwortung der Besitzer.

Zigarrenkippen-stummi123„Bei einer ein­zi­gen Zigarette ent­wei­chen mehr als zwei Liter Rauch. Lediglich ein Viertel wird vom Menschen aktiv ein­ge­at­met, der Rest geht in die Luft über und kann so von unse­ren Schützlingen ein­ge­at­met wer­den“, erklärt Heimtierexpertin Birgitt Thiesmann von VIER PFOTEN. Beim Rauchen von nur einer Zigarette wer­den durch­schnitt­lich 1.650 Mikrogramm Nikotin und 12 Mikrogramm Teer frei­ge­setzt. Die Tiere kön­nen durch die Genussgifte ähn­li­che Erkrankungen wie Menschen bekom­men. Das Rauchen in geschlos­se­nen Räumen erhöht die Gefahr dabei um ein Vielfaches. Die Beschwerden begin­nen mit Keuchen, trä­nen­den Augen und einem geschwäch­tem Immunsystem. Schlimmstenfalls stei­gern sie sich über eine Bronchitis bis hin zu Lungentumoren und/oder Nasen-bzw. Nasennebenhöhlenkrebs.

Katzen
Bei Katzen in Raucherhaushalten ist fest­ge­stellt wor­den, dass sie dop­pelt so häu­fig an Lymphomen erkran­ken, wie Katzen aus Nichtraucherhaushalten. „Katzen sind durch ihre Fellpflege beson­ders gefähr­det, da sie Rauchpartikel auch oral auf­neh­men“, warnt Thiesmann. Die Samtpfoten erkran­ken auch häu­fig an Mundkrebs. Passivrauch gilt als das Schädlichste unter den Wohngiften.

Hunde
Studien aus den USA bele­gen, dass Nasentumore bei Hunden mit lan­gen Schnauzen häu­fi­ger auf­tre­ten, wenn sie in Raucherhaushalten leben, bei Hunden mit mit­tel­lan­gen oder kur­zen Schnauzen ist das Lungentumor-Risiko erhöht.

Auch mit Allergien und Atemwegserkrankungen haben Hunde aus Raucherhaushalten öfter zu kämp­fen als ihre Artgenossen, die in einem rauch­frei­en Haushalt leben.

Raucher kön­nen ihrem Hund hel­fen, indem sie zum Rauchen auf den Balkon oder die Terrasse gehen. Und als schö­nen Nebeneffekt zum gesun­den Hund gibt es für sie noch herr­lich fri­sche Luft!

Kleintiere
Bei den Kleintieren ver­hält es sich ähn­lich. Thiesmann: „Man ver­glei­che nur das Lungenvolumen eines Hamsters oder einer Rennmaus mit dem eines Menschen! Selbstverständlich wirkt sich bei die­sen klei­nen Tieren eine ein­zi­ge Zigarette um ein Vielfaches schlim­mer aus als beim Menschen.“ Vögel lei­den eben­falls in Raucherhaushalten unter Atemwegserkrankungen. Sie ster­ben oft­mals an Lungenkrebs. „Daher unser Appell an alle tier­lie­ben Raucher: Nehmen Sie bit­te Rücksicht auf ihre Schützlinge – sie wer­den es Ihnen mit einem län­ge­rem und gesun­de­rem Leben danken!“

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Foto: stummi123/pixelio.de