Düsseldorf. Bis zu 15 Minuten dau­ert es, bis sich die Gelenkflüssigkeit auf­ge­wärmt hat und die Knorpel vor Überlastung schüt­zen kann – beim Menschen eben­so wie beim Hund. Gerade an kal­ten Tagen ist ein Aufwärmtraining beim Hundespaziergang des­halb genau­so sinn­voll wie Herrchens Warm-up vor einem Fußballspiel.

Mit dem Hund unterwegsDie Gelenke von Hunden sind grund­sätz­lich ähn­lich auf­ge­baut wie die von Menschen. Sie bestehen aus Gelenkkopf, Gelenkpfanne, Gelenkknorpel, Gelenkflüssigkeit, Gelenkkapsel sowie den Bändern. Allerdings wer­den sie bei Vierbeinern auf­grund der spe­zi­fi­schen Anatomie anders belas­tet. „Beispielsweise sind die Hüftgelenke bei Hunden auf­grund ihres Körperbaus stär­ker gefor­dert als beim Menschen“, erklärt die Tierärztin Dr. Barbara Schöning, Vorsitzende der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und ‑the­ra­pie.

Eine beson­de­re prä­ven­ti­ve Rolle kommt der Gelenkflüssigkeit zu: Sie sorgt dafür, dass abge­fe­dert wer­den und sich die Knorpel nicht berüh­ren. Damit sie ihre Funktion bei stär­ke­rer kör­per­li­cher Anstrengung erfül­len kön­nen, muss die Gelenkflüssigkeit vor­ab erwärmt wer­den – beson­ders, wenn es drau­ßen kalt ist.

Gutes Aufwärmen für gesun­de Gelenke
Dr. Schöning emp­fiehlt, bei jedem Ausflug nach drau­ßen zehn bis 15 Minuten für das Warm-up ein­zu­pla­nen. „Der Hund soll­te zu Beginn lang­sam beim Fuß lau­fen, damit der Kreislauf akti­viert wird und die Gelenke sich auf­wär­men“, sagt die Hundeexpertin. „Danach kann der Halter das Lauftempo vari­ie­ren und gezielt Kurven lau­fen.“ Zusätzlich bie­ten sich ver­schie­de­ne Übungen aus dem Dogdance an.“

Dazu gehö­ren ein­fa­che Figuren wie im Slalom, um die Beine des Herrchens her­um­zu­lau­fen oder Männchen machen. Hat sich der Gelenkknorpel erst ein­mal ver­flüs­sigt, steht auch dem wil­den Toben mit ande­ren Hunden nichts mehr im Wege.

Jeder Hund ist anders
Die kör­per­li­chen Voraussetzungen des jewei­li­gen Hundes soll­ten stets beach­tet wer­den, um Verletzungen schon wäh­rend des Aufwärmens zu ver­mei­den. Aufbau, Dauer und Intensität des Warm-ups sind abhän­gig von Körpergröße, Gewicht, Alter und Gesundheitszustand des Hundes.

„Die Gelenke einer gro­ßen Dogge brau­chen nun ein­mal län­ger, bis sie warm wer­den, als die eines klei­nen Dackels“, sagt Dr. Schöning. „Umso grö­ßer das Gelenk, des­to vor­sich­ti­ger muss man das Aufwärmen ange­hen.“ Auch bei einem alten Hund, der an Gelenkerkrankungen lei­det, soll­te der Halter auf kör­per­li­che Einschränkungen ach­ten und das Aufwärmtraining anpas­sen. Der Hund soll­te sich zum Beispiel erst mehr­mals hin­set­zen und wie­der auf­ste­hen, wenn er rich­tig auf­ge­wärmt ist.

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.