Sulzbach/Ts. Unangefochten und bestän­dig führt er die Liste der belieb­tes­ten Hunderassen in Deutschland an: der Mischling. Das zeigt die jähr­li­che Auswertung der belieb­tes­ten Hunderassen der Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größ­tes kos­ten­lo­ses Heimtierregister betreibt.

Die bliebtesten Hunderassen 2023 © Tasso e.V.Mit wei­tem Abstand las­sen die Mischlinge wei­ter­hin die Rassehunde hin­ter sich. Wurden im Jahr 2023 ins­ge­samt 105.000 Mischlinge neu bei TASSO regis­triert, kommt der ers­te Rassehund, der Labrador Retriever, auf 17.700. Damit ist er den­noch kla­rer Favorit der Deutschen, gefolgt vom Deutschen Schäferhund mit etwa 9.346 Neuregistrierungen auf dem drit­ten Platz. Im knap­pen Abstand folgt die Französische Bulldogge (9.322). Auf Platz 5 ran­giert der Chihuahua mit 9.141 Neuregistrierungen vor dem Golden Retriever mit 7.034. Dieser hat sich im ver­gan­ge­nen Jahr vor den Australian Shepherd (6.782) gescho­ben. Es fol­gen, wie im Vorjahr auch, Jack Russell Terrier (4.575) und Yorkshire Terrier (3.788) auf den Plätzen 8 und 9. Auf Platz 10 ver­drängt der Havaneser mit 3.767 neu­en Registrierungen den Malteser aus der Liste der belieb­tes­ten Hunderassen.

Mischlinge auf Platz 1 der Top 10 ©TASSO e.V.„Zwar fühlt sich das Thema der belieb­ten Hunderassen hei­ter und sorg­los an, doch es hat einen erns­ten Hintergrund“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight. „Denn unter den belieb­tes­ten Hunderassen fin­den sich eini­ge Rassen wie­der, bei denen soge­nann­te Qualzuchtmerkmale zum Rassestandard gehö­ren. Es ist ver­ant­wor­tungs­los, dass immer noch Tiere gezüch­tet wer­den, bei denen zuguns­ten der Rassemerkmale mas­si­ve gesund­heit­li­che Einschränkungen der Nachzuchten in Kauf genom­men wer­den“, gibt McCreight zu beden­ken. Die Folgen die­ser Qualzuchten sind teil­wei­se gra­vie­rend: Tiere, die wegen ihrer kur­zen Nasen als süß gel­ten, kön­nen nicht mehr rich­tig atmen. Andere wer­den so klein gezüch­tet, dass es zu mas­si­ven Fehlbildungen kommt. Auch Tiere, die auf­grund ihrer Schönheit beliebt sind, haben es manch­mal nicht leicht. „Zum Beispiel sind Hütehunde wie der Australian Shepherd seit eini­gen Jahren sehr beliebt“, weiß McCreight. „Diese anspruchs­vol­len und ursprüng­lich für die Hütearbeit gezüch­te­ten Rassen ange­mes­sen aus­zu­las­ten und zu beschäf­ti­gen, kann für jeman­den, der sich nicht inten­siv mit den Bedürfnissen sei­nes Tieres beschäf­tigt, schwie­rig werden.“

TASSO appel­liert daher an Menschen, die einen Hund auf­neh­men möch­ten: „Informieren Sie sich über die Rasse und die Eigenschaften des Hundes, fra­gen Sie sich, ob Sie dem wirk­lich gerecht wer­den kön­nen. Treffen Sie Ihre Wahl nicht nur, weil Sie eine Rasse wun­der­schön fin­den, son­dern infor­mie­ren Sie sich über die Besonderheiten der jewei­li­gen Rasse und des ein­zel­nen Hundes. Wir emp­feh­len bei der Suche nach einem neu­en vier­bei­ni­gen Familienmitglied immer zunächst den Weg in ein Tierheim, denn dort war­ten zahl­rei­che Hunde auf ein ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tes und lie­be­vol­les Zuhause.“

Eine Übersicht über die beliebs­testen Hunderassen der ver­gan­ge­nen zehn Jahre fin­den Sie hier.

© TASSO e.V.