Studie aus Großbritannien/USA

Bremen. Eine bri­tisch-ame­ri­ka­ni­sche Studie fasst den Stand der Forschung zusam­men: In vie­len Belangen kann das Zusammenleben mit Heimtieren die Entwicklung von Kindern posi­tiv beeinflussen.

Hund und Kind können sich in der Entwicklung gegenseitig positiv beeinflussenDen gän­gi­gen Bindungstheorien zufol­ge sind sozia­le Beziehungen ele­men­tar für die Entwicklung im Kindes- und Jugendalter. In die­sem Zusammenhang hat die Wissenschaft bis­lang vor allem zwi­schen­mensch­li­che Beziehungen betrach­tet. Die Doktorandin Rebecca Purewal von der Universität Liverpool hielt das für zu kurz gegrif­fen: Sie ana­ly­sier­te gemein­sam mit wei­te­ren Wissenschaftlern aus Großbritannien und den USA alle seit 1960 in eng­li­scher Sprache erschie­ne­nen Studien zu der Frage, wel­che Effekte Tierkontakt auf die emo­tio­na­le, sozia­le und kogni­ti­ve Entwicklung von Kindern hat.

Von ursprüng­lich knapp 3.000 gefun­de­nen Studien erfüll­ten nur 22 alle inhalt­li­chen und qua­li­ta­ti­ven Auswahlkriterien. Das Fazit der Forscher: „Die Analyse zeigt Belege für einen Zusammenhang zwi­schen Tierhaltung und einer gesun­den kind­li­chen Entwicklung.“ Im Bereich der emo­tio­na­len Entwicklung sei­en vie­le Belege für einen posi­ti­ven Effekt von Heimtieren auf die Kinder im Haushalt gefun­den wor­den, beson­ders in Bezug auf Selbstbewusstsein und Einsamkeitsgefühle. Weitere Studien zeig­ten Zusammenhänge mit kogni­ti­ven Fähigkeiten und intel­lek­tu­el­ler Reife. Die Forschungsergebnisse bezüg­lich Ängsten und Depressionen hin­ge­gen waren nicht eindeutig.

Neben dem Ergebnis, dass Tierhaltung die kind­li­che Entwicklung in vie­len Feldern stär­ken kann, zie­hen die Forscher den Schluss, dass das Thema noch nicht aus­rei­chend erforscht ist. „Wir sehen einen Mangel an qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Studien, die über lan­ge Zeiträume durch­ge­führt wer­den“, kri­ti­sie­ren die Studienleiter.

Quelle: Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft