Symptome erkennen und behandeln

Düsseldorf. Nicht nur Menschen fan­gen sich bei schlech­tem Wetter eine Erkältung ein, auch Hunde und Katzen kön­nen von Husten, Schnupfen und Niesen geplagt wer­den. Doch wor­an kön­nen Halter erken­nen, ob ihr Tier krank ist, und was kön­nen sie tun, damit ihre Vierbeiner wie­der auf die Pfoten kommen?

Wie beim Menschen auch, hilft den Tieren bei einer Erkältung viel trinken, Ruhe und WärmeTypische Erkältungssymptome bei Hund und Katze
„Die Erkältungssymptome sind im Prinzip wie beim Menschen“, sagt Dr. Heidi Bernauer-Münz, prak­ti­zie­ren­de Tierärztin, Tierverhaltenstherapeutin und Vorsitzende des Arbeitskreises für Kleintiere der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. in Wetzlar. „Die Kombination aus Husten, Niesen, Schlappheit und Antriebslosigkeit ist ein unver­kenn­ba­res Anzeichen für eine Erkältung beim Tier.“

Hat das Tier zudem Schnupfen, erken­nen Halter das an einer Flüssigkeit, die aus der Nase tropft. Sie kann auch gelb­lich sein, wenn Bakterien betei­ligt sind. „Bei einer feuch­ten Hundenase mit einem kla­ren Sekret muss man sich jedoch zunächst kei­ne Sorgen machen“, gibt die Tierärztin Entwarnung. Bei Katzen kann ein Schnupfen grund­sätz­lich dra­ma­ti­scher sein. Der Verlust des Geruchssinns kann zur Futterverweigerung füh­ren, denn mit der Nase tes­ten Katzen die Qualität ihres Futters. Riechen sie nichts, fres­sen sie nichts. Spätestens dann heißt es bei der Katze: ab zum Tierarzt.

Für Ruhe und Entspannung sorgen
„Wie beim Menschen auch, hilft den Tieren bei einer Erkältung viel trin­ken, Ruhe und Wärme“, sagt die Expertin. Zwar braucht der Hund trotz Erkältung sei­nen Auslauf. „Doch er soll­te nicht über­for­dert wer­den“, so Dr. Bernauer-Münz. Mehrmals am Tag maxi­mal 15 Minuten Gassi gehen rei­chen dann. Ob Hund oder Freigänger-Katze: Nach einem Spaziergang in Regen oder Schnee rub­beln Halter ihrem Tier sanft das Fell tro­cken, wischen die Pfoten ab und bie­ten ihnen ein ruhi­ges sowie war­mes Plätzchen zur Erholung an. Mit feuch­ten Tüchern oder Schalen mit Wasser auf der Heizung sor­gen sie zudem für genü­gend Luftfeuchtigkeit.

Sollten sich die Symptome ver­schlech­tern oder soll­te das Tier nicht mehr fres­sen wol­len, schlapp und antriebs­los im Körbchen lie­gen oder Husten und Fieber haben, ist ein Besuch beim Tierarzt rat­sam. Das Fieber kön­nen Halter mit einem ganz gewöhn­li­chen Thermometer im After des Tieres mes­sen. Die nor­ma­le Körpertemperatur liegt bei Hunden zwi­schen 37,5 und 39 und bei Katzen zwi­schen 36,7 und 38,9 Grad Celsius. Liegen die Werte deut­lich dar­über, haben die Tiere ein­deu­tig Fieber. Auch wenn es lieb gemeint ist, auf gar kei­nen Fall soll­ten Halter ihre tie­ri­schen Familienmitglieder eigen­mäch­tig mit Medikamenten für Menschen ver­sor­gen. Das kann dra­ma­tisch aus­ge­hen. Nur der Tierarzt weiß, wel­che Mittel dem Tier helfen.

Haben Halter meh­re­re Tiere im Haus, soll­ten sie dar­auf ach­ten, dass sich die ande­ren Tiere nicht in der Nähe des kran­ken Fellkumpels auf­hal­ten, damit sie sich nicht anste­cken. Zweibeiner brau­chen sich kei­ne Sorgen zu machen, dass sie sich bei ihrem kran­ken Tier anste­cken könn­ten. Laut diver­ser Experten ist zwar theo­re­tisch eine Ansteckung mög­lich, aber prak­tisch nur sehr sel­ten der Fall. Wer auf Nummer sicher gehen möch­te, macht einen Bogen um das kran­ke Tier. Ansonsten steht einer Kuschelrunde nichts im Wege. Die tut auch der kran­ken Fellnase gut.

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.