Düsseldorf. Im Winter wird es frü­her dun­kel und die Temperaturen sin­ken. Hundehalter soll­ten sich dar­auf vor­be­rei­ten, damit die Gassirunde sicher und ange­nehm ver­läuft. Sichtbarkeit trotz Dunkelheit, even­tu­ell ein Schutz gegen die Kälte und beson­de­re Pfotenpflege ste­hen jetzt im Fokus.

Grundsätzlich gehört die Gassirunde im Winter genau­so zum Alltag eines Hundehalters wie zu jeder ande­ren Jahreszeit auch. Halter müs­sen sich und ihre Hunde jetzt aber auf die zuneh­mend fros­ti­gen Temperaturen und die Dunkelheit ein­stel­len. Anton Fichtlmeier, Hundetrainer und Autor zahl­rei­cher Ratgeber, hat nütz­li­che Tipps, wie sie sich auf die win­ter­li­chen Spaziergänge vor­be­rei­ten können.

Sichtbarkeit in der dunk­len Jahreszeit
Früher war Warnkleidung für Hunde die Ausnahme – heu­te ist sie fast die Regel und wird über­wie­gend emp­foh­len. „Von der Hundewarnweste bis zum blin­ken­den Halsband und der reflek­tie­ren­den Leine ist das Angebot groß“, zählt Fichtlmeier auf. „Für den Hund gibt es also vie­le Möglichkeiten, auch bei Dunkelheit gut gese­hen zu wer­den. Unterstützen soll­te man die Sichtbarkeit zusätz­lich, indem auch der Halter reflek­tie­ren­de oder mit Blinklichtern ver­se­he­ne Kleidung trägt.“

Ein Schutz gegen die Kälte
Hund im Schnee mit HundemantelVon Natur aus sind Hunde mit ihrem Fell gut dar­auf vor­be­rei­tet, die Kälte drau­ßen für eini­ge Zeit pro­blem­los zu über­ste­hen. „Durch die Haltungsbedingungen in war­men Räumen, ein­ge­packt in kusch­li­ge Bettchen, zuge­deckt mit war­men Decken sind Hunde zwar lan­ge nicht mehr so käl­te­st­a­bil wie frü­her. Meiner Meinung nach braucht ein jun­ger, gesun­der Hund den­noch kei­nen beson­de­ren Kälteschutz, weder beim Gassigehen noch beim Herumtollen mit Artgenossen. Die meis­ten Hunde kön­nen sehr gut mit Kälte umge­hen, wenn sie sich ent­spre­chend bewe­gen“, sagt der Hundeexperte. Vor allem bei Zwergrassen und Welpen sol­le man aber auf­pas­sen, weil die­se schnel­ler aus­küh­len und sich somit rascher Kälteprobleme erge­ben könn­ten. Eine wei­te­re Ausnahme sind Rassen, die aus wär­me­ren Regionen stam­men und nicht an das Leben mit Kälte ange­passt sind. Beispiele sind Basenjis oder Rhodesian Ridgebacks aus Afrika. „Bei Hunden mit wenig Behaarung am Bauch und im Brustbereich und mit wenig oder feh­len­der Unterwolle ergibt die Verwendung eines Kälteschutzes, etwa eines Wintermantels, durch­aus Sinn“, so Fichtlmeier.

Auch das Wetter beein­flusst die Kälteverträglichkeit stark: Bei tro­cke­ner Kälte sind auch zwei­stel­li­ge Minusgrade ver­träg­lich, bei ein­stel­li­gen Temperaturen und nass­kal­tem Wetter zieht die fros­ti­ge Nässe dage­gen schnell durch das Fell.

Besonderheiten bei älte­ren oder kran­ken Hunden
Ist der Hund schon älter oder gesund­heit­lich ange­schla­gen, emp­fiehlt Fichtlmeier kür­ze­re Runden zu gehen. Außerdem soll­te man gera­de bei sehr kal­tem Wetter dann nicht lan­ge Stehenbleiben, um sich etwa mit ande­ren Passanten zu unter­hal­ten, damit der Hund nicht beim Warten unterkühlt.

Zudem soll­te man sei­nen Hund immer im Blick behal­ten und sein Verhalten lesen kön­nen. „Ältere Hunde nei­gen oft zu Durchblutungsstörungen. Die Kälte bewirkt dabei, dass sich die Gefäße zusam­men­zie­hen. Dann hebt der Hund die Pfoten an und will nicht wei­ter­lau­fen. Hier hilft es, die Pfoten kurz mit den Händen zu mas­sie­ren und zu wär­men und den Spaziergang abzu­bre­chen“, erklärt der Hundeausbilder.

Pfotenpflege im Winter
Wenn mög­lich, soll­te man für den Spaziergang Wege aus­wäh­len, auf denen kein scharf­kan­ti­ges Streugut oder Salz ver­teilt wird. Lässt es sich nicht ver­mei­den, soll­ten die Pfoten des Hundes im Anschluss auf Abrieb unter­sucht werden.

Anton Fichtlmeier hat aber auch ganz grund­sätz­li­che Pflegetipps für den Winter: „Für die Pfotenpflege im Winter gibt es spe­zi­el­le Pflegeprodukte. Es eig­nen sich aber auch etwas Vaseline, Melkfett oder Hirschtalg zum Einreiben. Die Ballen wer­den dadurch geschmei­di­ger und es set­zen sich nicht so leicht Eisklumpen, Schnee oder Salz zwi­schen den Ballen und am Fell fest.“ Zudem kann über­ste­hen­des Fell an den Pfoten ein wenig ein­ge­kürzt wer­den, damit sich Eisklumpen nicht so schnell fest­set­zen können.

Eine Alternative sind spe­zi­el­le Hundeschuhe für den Winter. „Dabei ist zu beach­ten, dass es sich um spe­zi­el­le Hundeschuhe mit grif­fi­gen Sohlen für das Laufen im Schnee und/oder auf eis­glat­tem Untergrund han­delt“, erklärt der Experte. „Außerdem muss der Hund das Laufen mit Hundeschuhen schon gewohnt sein und sich damit sicher bewe­gen. Das soll­te also schon vor dem Winter trai­niert wer­den.“ Mit nor­ma­len Hundeschuhen, wie sie bei Verletzungen getra­gen wer­den, kom­me der Hund zu leicht ins Rutschen und kön­ne sich verletzen. 

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.