Winterspaziergang mit Hund

(ani­mal) Nicht nur Zweibeiner, auch Vierbeiner erwischt es im Winter oft eis­kalt. Gut vor­be­rei­tet sind Eis und Schnee jedoch kein Problem für Struppi und Co. Gassigehen ist bei jedem Wetter mög­lich. Außerdem stärkt die Bewegung an der fri­schen Luft die Abwehr von Erkältungskrankheiten.

Animal - Hund im Winter (2009)Hundepfoten pas­sen sich erstaun­lich gut den unter­schied­lichs­ten Wetter- und Bodenbedingungen an, ihre Krallen wir­ken wie Spikes. Auf Streusalz oder Splitt sind sie jedoch nicht von der Natur vor­be­rei­tet. Zudem kön­nen scharf­kan­ti­ge Steinchen oder spit­ze Eisbrocken die Ballen ver­let­zen. Wenn dann noch Streusalz in die Wunden ein­dringt, lei­det der Hund unter bren­nen­den Schmerzen. Salz macht die Sohlen sprö­de und ris­sig und kann zu Entzündungen füh­ren. Daher soll­te man die Ballen schon vor dem Spaziergang mit einer fett­hal­ti­gen Creme, Vaseline oder Melkfett ein­cre­men. Pfotenbalsam und Schutzsprays, erhält­lich im Fachhandel, beu­gen eben­falls Verletzungen vor. Bei lang­haa­ri­gen Hunden emp­fiehlt sich ein klei­ner ‚Friseurbesuch’: Haare zwi­schen den Zehen aus­sche­ren und falls die Beinhaare sehr lang sind, eben­falls schneiden.

Bei der Rückkehr soll­ten die Pfoten sorg­fäl­tig von Salzresten und Eisbrocken befreit, das heißt zwi­schen den Zehen und im Fell am bes­ten mit lau­war­mem Wasser abge­wa­schen wer­den. Mäntelchen und Schühchen sind nicht art­ge­recht und daher über­flüs­sig. Die meis­ten Hunderassen besit­zen genug Unterhautfett und dich­tes Fell, um mit kal­ten Temperaturen zurecht­zu­kom­men. Nur weni­ge Rassen, zum Beispiel eng­li­sche Whippets, haben eine sehr dün­ne Unterhautfettschicht und benö­ti­gen zusätz­li­chen Kälteschutz. Schuhe aus was­ser­fes­tem, atmungs­ak­ti­vem Material und mit einer ver­stärk­ten Auftrittsfläche, soge­nann­te Booties, sind hin­ge­gen kein modi­scher Schnickschnack. Empfindlichen oder ver­letz­ten Tieren sind sie ein guter Schutz. Auch Schlittenhunde in der Arktis, die oft kilo­me­ter­weit über Eis und Schnee lau­fen, tra­gen sol­che Pfotenschuhe.

Viele Hunde fres­sen ger­ne Schnee und kön­nen das auch ohne gesund­heit­li­che Probleme ver­tra­gen. Die gefro­re­ne Kost kann aber bei man­chen auch schwer­wie­gen­de Magen- und Darmentzündungen zur Folge haben. Beim Spielen soll­ten daher nur Stöckchen, kei­ne Schneebälle gewor­fen wer­den. Der obe­re Verdauungstrakt eines Hundes erweist sich oft als sehr anfäl­lig gegen Schnee. Beim Bällefangen wer­den Schneebrocken geschluckt. Die Kälte reizt die Magenschleimhaut, Erbrechen ist die Folge. Schlimmstenfalls gesellt sich blu­ti­ger Durchfall hin­zu, der ohne Medikamente nicht zu stop­pen ist. Zudem kön­nen Splittbeimengungen oder Reste von Streusalz den Krankheitsverlauf nega­tiv beein­flus­sen. Handelsübliches Streusalz besteht größ­ten­teils aus Kochsalz.

Kleinere Mengen sind nicht gif­tig, doch Vorsicht ist trotz­dem gebo­ten. Denn man­che Streusalze oder auch Frostschutzmittel ent­hal­ten zudem Ethylenglycol, eine geruch­lo­se, süß­lich schme­cken­de Substanz. Nur weni­ge Tropfen genü­gen, um schlimms­ten­falls schwe­re Nierenschäden oder gar töd­li­ches Nierenversagen auszulösen.

Vergiftungsanzeichen sind abhän­gig von der Giftmenge ein bis sechs Stunden nach der Aufnahme erkenn­bar. Im Akutfall rei­chen sie von tor­keln­dem Gang über Erbrechen, beschleu­nig­te Atmung und Krämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit. Wenn ein Hund grö­ße­re Mengen Streusalz auf­ge­schleckt hat, geben Sie ihm sofort Kohletabletten, um die Resorption im Magen zu unter­bre­chen, und fah­ren Sie umge­hend zu Ihrem Tierarzt. Hat der Hund zu Hause Streusalz gefres­sen oder Frostschutzmittel geleckt, neh­men Sie die Verpackung mit. Der Tierarzt kann anhand der Packungsbeschreibung die nöti­gen Maßnahmen einleiten.

Foto: DGK/Burk