Hund wird geimpft Foto: © Fly-dragonfly/www.fotolia.comOsnabrück. Bei einer Impfung wird der Organismus von Hunden gezielt mit bestimm­ten Krankheitserregern, zum Beispiel dem Tollwutvirus, in Berührung gebracht. Die Erreger sind dabei so abge­schwächt, dass sie kei­ne Krankheit aus­lö­sen kön­nen, vom Immunsystem aber noch als gefähr­lich erkannt wer­den. Das Immunsystem kann so unge­stört gegen die­sen Erreger „auf­rüs­ten“ und spe­zi­fi­sche Abwehrzellen bil­den. Kommt es dann spä­ter zu einer Infektion mit dem tat­säch­li­chen Erreger, ist das Immunsystem so gut vor­be­rei­tet, dass es die­sen abweh­ren und eine Erkrankung des Tieres ver­hin­dern kann.

Haben Hund bei einer Impfung Würmer, kann das Immunsystem dies jedoch nicht opti­mal leis­ten. Der Grund dafür ist, dass die kör­per­ei­ge­ne Abwehr dann durch den Wurmbefall bereits stark bean­sprucht ist. So sind bei­spiels­wei­se wei­ße Blutkörperchen, die eine zen­tra­le Rolle für die Immunabwehr spie­len, bei einem Spulwurmbefall oft sehr stark akti­viert und tre­ten im Blutbild nach­weis­lich ver­mehrt auf. Andererseits unter­drü­cken Würmer teil­wei­se spe­zi­ell jene Anteile des Immunsystems, die für die Immunreaktion gegen­über Bakterien und Viren wich­tig sind.

„Der best­mög­li­che Erfolg einer Impfung von Hunden wird also durch bestehen­de Wurminfektionen gefähr­det“, erklärt Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Direktor des Instituts für Parasitologie der tier­ärzt­li­chen Fakultät der FU Berlin und Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP in Deutschland. Er emp­fiehlt daher, Hunde zwei bis drei Wochen vor einem Impftermin zu ent­wur­men. Alternativ kann auch weni­ge Tage vor der Impfung eine Kotuntersuchung vor­ge­nom­men wer­den. Liegt kein aku­ter Wurmbefall vor, kann beden­ken­los geimpft wer­den. Ergibt die Untersuchung jedoch einen Wurmbefall, soll­te das Tier zunächst ent­wurmt und die Impfung um zwei bis drei Wochen ver­scho­ben werden.

Weitere Informationen rund um den sach­ge­rech­ten Parasitenschutz bei Hunden und Katzen fin­den Sie auf der Internetseite der unab­hän­gi­gen Expertenorganisation ESCCAP unter www​.esc​cap​.de.

Foto: © Fly-dragonfly/www.fotolia.com