Alter Hund - HundeseniorStuttgart. Hunde und Katzen berei­chern das Leben und machen viel Freude. Damit sich die Vierbeiner bis ins hohe Alter glück­lich und so wohl wie mög­lich füh­len, müs­sen Tierhaltende eini­ges beach­ten. Je nach Größe und Erbanlagen der Tiere kom­men mit sechs bis neun Jahren eini­ge kör­per­li­che Veränderungen auf sie zu. Im bes­ten Fall wird das sanf­te, lie­be­vol­le, täg­li­che Abtasten zur Gesundheitskontrolle zu einer lieb­ge­won­ne­nen Routine für Mensch und Tier. Dazu gehört der Blick in den Mund, in die Ohren, unter den Schwanz und auf die Haut, die Kontrolle der Füße, ein­schließ­lich Fußballen und Krallen sowie das Abtasten des gesam­ten Körpers. Genauso gilt es, das Verhalten der Tiere gut zu beob­ach­ten. Jana Hoger, Fachreferentin für tie­ri­sche Mitbewohner bei PETA, hat hilf­rei­che Tipps für Menschen mit älte­ren Hunden und Katzen zusammengestellt.

„Wenn Tiere ein neu­es, außer­ge­wöhn­li­ches Verhalten zei­gen, dür­fen Tierhaltende es nicht ein­fach mit dem Alter abtun“, sagt Jana Hoger. „Fühlen, Schauen, Riechen und Tasten sind das A und O – Veränderungen müs­sen ernst genom­men wer­den: Stoßen Menschen auf etwas, das ihrem tie­ri­schen Freund Unbehagen berei­tet, soll­ten sie nicht zögern und im Zweifelsfall eine Tierarztpraxis aufsuchen.“

Neben der täg­li­chen Aufmerksamkeit gibt es eini­ge Dinge, die getan wer­den kön­nen, um das Leben älter wer­den­der Vierbeiner leich­ter und ange­neh­mer zu gestalten:

  • Wer ras­tet, der ros­tet: Auch älte­re Tiere soll­ten sich aus­rei­chend bewe­gen, um Muskulatur, Beweglichkeit und Koordination mög­lichst lan­ge zu erhal­ten. Für Hunde ist es wich­tig, wei­ter­hin mehr­mals täg­lich spa­zie­ren zu gehen. Besonders bei Beschwerden des Bewegungsapparats emp­fiehlt es sich, kür­ze­re Strecken zu lau­fen, dafür aber öfter, um die Mobilität des Vierbeiners wei­ter zu för­dern. Gelenkschonende Spiele auf wei­chem Untergrund oder „Futtersuchspiele“ hal­ten kör­per­lich und geis­tig fit. Der Handel bie­tet kom­for­ta­ble Hundewagen an, mit denen älte­re Tiere auch bei län­ge­ren Strecken oder auf Wanderungen mit­ge­nom­men wer­den kön­nen. Am Zielort ange­kom­men, kön­nen sich die Senioren dann nach eige­nen Möglichkeiten die Beine vertreten.
  • Damit sich Tiere zum Essen und Trinken nicht hin­un­ter­beu­gen müs­sen, soll­ten Näpfe in einer erhöh­ten Position ange­bo­ten wer­den. Das schont den Nacken und ermög­licht eine schmerz­freie und ent­spann­te Nahrungsaufnahme.
  • Vielen Hundesenioren zwi­cken Blase und Darm schnel­ler als in jun­gen Jahren und sie müs­sen häu­fi­ger nach drau­ßen gelas­sen wer­den, damit sie sich erleich­tern kön­nen. Da muss es manch­mal schnell gehen. Katzen benö­ti­gen jeder­zeit ein sau­be­res Katzenklo.
  • Hohe oder nied­ri­ge Temperaturen sind für älte­re Tiere beson­ders anstren­gend. Im Sommer soll­te für die nöti­ge Kühlung gesorgt wer­den, zum Beispiel mit einem Kinderplanschbecken im Garten, mit Ventilatoren oder einer Klimaanlage. Spaziergänge soll­ten mög­lichst in den küh­le­ren Stunden am Morgen oder am Abend statt­fin­den. Im Winter müs­sen die Tiersenioren warm gehal­ten wer­den. Mäntel oder Pullover leis­ten dabei drau­ßen gute Dienste; im Haus wer­den Heizkissen von vie­len Vierbeinern ger­ne angenommen.
  • Rutschsichere Böden im Haus ver­mei­den ein schmerz­haf­tes Ausrutschen. Unter Teppichen hilft ein Rutschschutz und an Stellen, an denen Tiere ger­ne lie­gen, erleich­tern Yogamatten das Aufstehen.
  • Wichtig ist auch ein gemüt­li­cher und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Schlafplatz, der den alten Gelenken gut­tut. Wenn Tiere älter wer­den, benö­ti­gen sie meist etwas mehr Ruhe und einen siche­ren Rückzugsort, an dem sie nicht gestört wer­den. Häufig las­sen mit dem Alter auch das Gehör und ande­re Sinnesleistungen nach, wes­halb ruhen­de Senioren nicht erschreckt oder unsanft geweckt wer­den sollten.
    Eine gro­ße Erleichterung gera­de für Tiere, die nicht mehr so gut lau­fen oder Treppen stei­gen kön­nen, bie­tet eine Rampe vor bzw. im Haus. Sprünge von der Couch, aus dem Auto oder dem Bett wer­den bes­ser ver­mie­den, auch hier leis­ten Aufstiegshilfen gute Dienste. Für Hundehaltende hat sich eine klapp­ba­re Rampe, die im Auto mit­ge­führt wird, als sehr nütz­lich erwie­sen. Mit ihr kön­nen die Tiere kom­for­ta­bel ein- und aus­stei­gen, ohne ihre Gelenke zu belasten.
  • Einmal jähr­lich soll­te in der tier­ärzt­li­chen Praxis des Vertrauens ein Routine-Alterscheck inklu­si­ve Blutuntersuchung auf dem Plan ste­hen, selbst wenn das Tier augen­schein­lich gesund ist. So kön­nen etwa­ige Krankheitsanzeichen früh­zei­tig erkannt und behan­delt wer­den. Generell sind gesund­heit­li­che Probleme nicht als blo­ße Alterserscheinungen hin­zu­neh­men, son­dern immer mit dem tier­ärzt­li­chen Fachpersonal zu bespre­chen und ggf. zu behandeln.
  • Einige unheil­ba­re Krankheiten ver­ur­sa­chen gro­ße Schmerzen. Wenn es kei­ne Aussicht mehr auf Besserung gibt, kann es not­wen­dig wer­den, den tie­ri­schen Gefährten von sei­nem Leiden zu erlö­sen – bevor es sich ins Unerträgliche stei­gert. Die Entscheidung, wann es Zeit ist, den gelieb­ten Vierbeiner gehen zu las­sen, ist für Tierhaltende oft unend­lich schwer. Unterstützend kön­nen dabei Gespräche mit Bekannten sein, die das Tier ken­nen. Hilfreich kann auch der Austausch mit der tier­ärzt­li­chen Praxis sein, die ein­schät­zen kann, ob sich bei­spiels­wei­se die Schmerzmittel-Dosis noch erhö­hen lässt. Wenn die Zeit gekom­men ist, soll­te dafür gesorgt wer­den, dass der Abschied zu Hause und im Kreis der Familie geschieht.
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