Tipps für eine har­mo­ni­sche Mehrhundehaltung

Mehrhundehaltung. Foto: ivhDüsseldorf. Wenn der eige­ne Vierbeiner auf Artgenossen trifft, aus­ge­las­sen spielt und tobt, sind vie­le Hundehalter begeis­tert. Deshalb wün­schen sich immer mehr Hundefreunde für ihren Liebling das Zusammenleben mit einem wei­te­ren Vierbeiner und inter­es­sie­ren sich für Mehrhundehaltung. Damit aus den Hunden ein stim­mi­ges, klei­nes Rudel wird, gibt Thomas Baumann, Autor des Fachbuches „Mehrhundehaltung – gemein­sam zu mehr Harmonie“, Interessierten eini­ge Tipps.

„Es ist sinn­voll, sich zunächst inten­siv mit einem Hund zu beschäf­ti­gen, bevor ein zwei­ter hin­zu­kommt. Halter müs­sen eine indi­vi­du­el­le Beziehung zu jedem ein­zel­nen Hund auf­bau­en kön­nen, daher soll­ten nicht meh­re­re Hunde zur glei­chen Zeit ange­schafft wer­den“, emp­fiehlt Baumann. Ist die­se Voraussetzung erfüllt, kann die Suche nach einem geeig­ne­ten Zweit-Hund-Kandidaten beginnen.

Damit Hunde har­mo­nie­ren, sind nicht die glei­che Rasse oder Größe wich­tig. „Maßgeblich ist, dass die Tiere cha­rak­ter­lich mit­ein­an­der kom­pa­ti­bel sind“, erklärt der Experte. So kön­nen sich ein muti­ger und ein eher ängst­li­cher Hund gut ergän­zen, wäh­rend ein gemüt­li­cher Geselle mit einem Energiebündel schnell über­for­dert sein kann.

Ist ein Zweit-Hund-Kandidat gefun­den, soll­te die­ser nicht ein­fach von einem Tag auf den ande­ren mit ins Territorium des bereits vor­han­de­nen Hundes ein­zie­hen. Verantwortungsbewusste Züchter und auch Tierheime bie­ten immer die Möglichkeit, dass die Tiere mehr­mals besucht wer­den kön­nen. „Halter soll­ten den Vierbeinern Zeit las­sen, sich gegen­sei­tig ken­nen­zu­ler­nen. Mehrere Treffen auf neu­tra­lem Grund sind sinn­voll.“ Zunächst vor­sich­ti­ges Beschnuppern an der locke­ren Leine, bevor es zu einem gemein­sa­men Freilauf kommt, ist zu emp­feh­len. „Dann heißt es, das Verhalten der Vierbeiner genau zu beob­ach­ten: Ignorieren sich die Hunde die gan­ze Zeit über, ist dies eher unty­pisch und damit ein ver­gleichs­wei­se schlech­tes Zeichen. Beschäftigen sie sich mit­ein­an­der, dazu kann auch eine kur­ze Rauferei gehö­ren, ste­hen die Chancen gut, dass aus den Individuen ein Rudel wird“, gibt Baumann mit auf den Weg.

Beim Aufbau eines klei­nen Hunderudels ist sehr viel Aufmerksamkeit gefragt. Beide Hunde jeder­zeit im Blick zu haben, ist eine span­nen­de Herausforderung. Daher kann die Unterstützung durch einen Experten sinn­voll und hilf­reich sein. So kön­nen Hundehalter gemein­sam mit einem Hundetrainer viel über die Körpersprache ihrer Tiere ler­nen und Situationen siche­rer ein­schät­zen. Auch der sou­ve­rä­ne Umgang mit zwei Hunden soll­te trai­niert wer­den. Dazu kann bei­spiels­wei­se der gemein­sa­me Spaziergang mit der Doppel-Leine gehö­ren oder das zuver­läs­si­ge Abrufen jedes ein­zel­nen Tieres oder auch bei­der Hunde zeitgleich.

Dann steht dem dop­pel­ten Vergnügen nichts mehr im Wege: Die Hunde gewin­nen nicht nur einen Freund dazu, son­dern auch an Lebensqualität. Und auch für Hundehalter ist das Leben mit meh­re­ren Hunden ein ech­tes Highlight: „Menschen bekom­men ein bes­se­res Gefühl für die Tiere, weil sie viel mehr über Interaktion und Kommunikation ler­nen kön­nen, als bei der Einzelhund-Variante. Das macht den beson­de­ren Reiz der Mehrhundehaltung aus“, so Baumann.

IVH