PETA-Expertin gibt
10 Tipps für eine tierfreundliche Hundeernährung

Hunde sind Nachfahren der Wölfe, gehören zu den Allesessern. Deshalb können sie von einer pflanzenbasierten Ernährung profitierenStuttgart. Optimale Kost für den bes­ten Freund: Immer mehr Menschen pro­fi­tie­ren von den Vorteilen einer vega­nen Ernährung und wol­len auch ihrem Hund mit einer tier- und umwelt­freund­li­chen Verpflegung etwas Gutes tun. Ein aus­ge­wo­ge­ner pflanz­li­cher Speiseplan beinhal­tet alles, was die Vierbeiner für ein lan­ges und gesun­des Leben benö­ti­gen und kann auch Hunden köst­lich schme­cken. Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA, hat seit Jahren Erfahrung mit der vega­nen Hundeernährung.

„Hunde sind zwar Nachfahren der Wölfe, gehö­ren per Definition jedoch zu den Allesessern. Deshalb kön­nen auch Vierbeiner von einer pflan­zen­ba­sier­ten Ernährung pro­fi­tie­ren“, sagt Lisa Kainz. „Werden eini­ge weni­ge Tipps beach­tet, freu­en sich Hund und Halter über die unkom­pli­zier­te Futterumstellung und die viel­fäl­ti­gen Möglichkeiten.“

10 Tipps für einen ein­fa­chen Wechsel und eine aus­ge­wo­ge­ne pflanz­li­che Hundeernährung

  • Die Umstellung: Hunde soll­ten lang­sam an die neue Ernährung gewöhnt wer­den, damit sich auch der Darm der neu­en Futterzusammensetzung anpas­sen kann. Am bes­ten wird der pflanz­li­che Anteil von Tag zu Tag erhöht, bis die Futterumstellung nach etwa zwei Wochen abge­schlos­sen ist. Größere Kotmengen sind in den ers­ten Wochen mög­lich, jedoch nicht wei­ter schlimm.
  • Geschmäcker sind ver­schie­den: Wie auch beim Menschen gibt es unter Hunden Individuen, die alles ger­ne essen, und sol­che, die sich ihre Lieblingsstücke her­aus­pi­cken. Es ist rat­sam, ver­schie­de­ne Varianten aus­zu­pro­bie­ren und auch die Konsistenz der Mahlzeit zu vari­ie­ren. Viele Hunde mögen ihr pflanz­li­ches Essen lie­ber püriert, ande­re bevor­zu­gen Futter mit gro­ben Stücken. Auch der Standplatz und das Material des Futternapfes kön­nen aus­schlag­ge­bend sein.
  • Gesundes Eiweiß aus der Pflanze: Hunde kön­nen fast alle Nährstoffe pro­blem­los aus Pflanzen auf­neh­men – so auch Eiweiß. Besonders bewährt haben sich gekoch­te Linsen und Erbsen oder Lupine. Auch Vollkornnudeln, Kartoffeln und Reis schme­cken den Vierbeinern.
  • Obst und Gemüse: Neben den Klassikern – Äpfeln und Karotten – mögen vie­le Hunde auch Rote Beete, Spinat, Kürbis, Bananen oder Beeren.
  • Powerpakete: Nüsse, Samen und Sprossen sind vol­ler Energie – davon pro­fi­tie­ren auch Vierbeiner. Hundehalter kön­nen Sprossen wie Alfalfa, Quinoa oder Radieschen selbst zie­hen und die­se unter die Mahlzeit mischen. Viele Vierbeiner genie­ßen gan­ze Nüsse als Snack für zwi­schen­durch oder knab­bern ger­ne an einer Karotte. Auch in Haselnuss‑, Walnuss‑, Sonnenblumen- und Kürbiskernen sowie Leinsamen ste­cken wert­vol­le Inhaltsstoffe, die den tie­ri­schen Speiseplan berei­chern. Von Mandeln wird wegen der ent­hal­te­nen Blausäure abge­ra­ten. Und Achtung: Macadamianüsse sind für Hunde hochgiftig!
  • Leckereien aus dem Garten: Kräuterpflanzen wie Löwenzahn, Brennnessel oder Petersilie sind nicht nur gut für die Gesundheit der mensch­li­chen Begleiter, son­dern machen den Hundenapf auch püriert unter­ge­mischt grüner.
  • Leckere Belohnungen: Kauknochen sind von ges­tern. Viele Hunde nagen zur Abwechslung auch ger­ne an rohen Süßkartoffeln, naschen ein wenig Räuchertofu oder beschäf­ti­gen sich mit einer Torgawurzel.
  • Doch lie­ber Fertigfutter? Mittlerweile gibt es in Fachgeschäften oder ver­schie­de­nen Onlineshops ein gro­ßes Angebot an rein pflanz­li­chem Alleinfutter oder Leckerlies. Wer sich also nicht zutraut, die Mahlzeit für sei­nen Vierbeiner kom­plett selbst zuzu­be­rei­ten, der kann auf die­se tier- und umwelt­freund­li­chen Alternativen zurückgreifen.
  • Immer genug trin­ken: Viele Hunde neh­men zu wenig Flüssigkeit auf oder trin­ken lie­ber aus einer schmut­zi­gen Pfütze als daheim aus dem Napf. Mit einem Schuss Hafer- oder Reisdrink oder mit etwas gekoch­ter Gemüsebrühe lässt sich das lang­wei­li­ge Wasser auf­pep­pen. Manche Hunde mögen lie­ber abge­stan­de­nes Wasser, für ande­re muss die Flüssigkeit mehr­mals täg­lich gewech­selt wer­den. Wie auch beim Essen kön­nen der Standort oder das Material des Napfes das Trinkverhalten beeinflussen.
  • Glänzendes Fell: Eine klei­ne Menge Öl (je nach Gewicht des Hundes) über dem Essen ver­bes­sert meist Haut und Fell der Vierbeiner. Gerne wird hier zu Lein‑, Hanf‑, Distel- oder Schwarzkümmelöl gegriffen.

Wer unsi­cher ist, ob sein Hund bestimm­te Produkte der oben genann­ten Lebensmittel auf­grund von Vorerkrankungen, Allergien oder Ähnlichem nicht essen soll­te, bespricht dies bit­te vor einer Futterumstellung mit einem infor­mier­ten Tierarzt. Wer das Essen für sei­nen Hund kom­plett selbst zube­rei­ten möch­te, der soll­te dar­auf ach­ten, dass alle Nährstoffe in aus­rei­chen­der Menge und Qualität ent­hal­ten sind. Zur Sicherheit gibt es Supplemente, auf die man zurück­grei­fen soll­te. Hundehalter soll­ten zudem immer auf eine aus­rei­chen­de Wasserversorgung ach­ten. Die Zusammensetzung der ein­zel­nen Nahrungskomponenten hängt von Größe, Gewicht und ande­ren indi­vi­du­el­len Faktoren ab. In jedem Fall ist es rat­sam, sich aus­rei­chend in den zahl­rei­chen Fachpublikationen zur vega­nen Hundeernährung zu infor­mie­ren. Wichtig: Wenn dem Hund etwas nicht schmeckt, soll­te der Halter ihn auf kei­nen Fall zum Essen zwin­gen – und das Tier nie­mals hun­gern lassen.

Genau wie Menschen lei­den auch immer mehr Hunde an Allergien, die durch tie­ri­sche Substanzen aus­ge­löst wer­den kön­nen. Auch raten vie­le Experten von einer Rohfleischfütterung ab, da so Krankheiten und Parasiten über­tra­gen wer­den kön­nen. Konventionelles Hundefutter ver­ur­sacht mil­lio­nen­fa­ches Tierleid – und gera­de Hundefreunde soll­ten ein­mal über den Tellerrand bezie­hungs­wei­se Hundenapf hin­aus­schau­en und sich über die rein pflanz­li­che Hundeernährung informieren.

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PETA Deutschland e.V.