Hamburg. Von Hundehassern aus­ge­leg­te Giftköder sind lei­der kei­ne Seltenheit. Im schlimms­ten Fall kann das Verschlingen des „Leckerbissens“ für das Tier töd­lich enden. VIER PFOTEN gibt Tipps zum rich­ti­gen Verhalten bei bestehen­dem Verdacht auf Giftköder.

GiftköderBei bereits bestehen­der Giftköderwarnung – www​.gift​war​nung​.info – soll­ten Hundehalter das betref­fen­de Gebiet mei­den oder ihrem Vierbeiner einen Maulkorb anle­gen. Da das Tragen eines Maulkorbs für fast alle Hunde unan­ge­nehm ist, ist es am Besten, sie auf spie­le­ri­sche Weise dar­an zu gewöh­nen. „Stülpen Sie Ihrem Hund den Maulkorb nicht unver­mit­telt über die Schnauze“, rät Heimtierexpertin Birgitt Thiesmann von VIER PFOTEN. „Das kann zur Folge haben, dass der Hund regel­recht trau­ma­ti­siert wird und von nun an mit Panik dar­auf reagiert.“

Generell soll­te man sei­nen Hund auf Spaziergängen gut beob­ach­ten. Ein Hundehalter erkennt in der Regel schnell, wenn sein Vierbeiner etwas Besonderes wit­tert. Dann ist erhöh­te Aufmerksamkeit gefragt. Neben Giftködern kön­nen näm­lich auch ande­re ess­ba­re Dinge für den Hund zur Gefahr wer­den – wie bei­spiels­wei­se Knochen, Exkremente oder Verdorbenes.

Die Versuche, Hunden abzu­ge­wöh­nen oder gar zu ver­bie­ten sich im Freien her­um­lie­gen­den Essensresten zu wid­men, sind meis­tens zum Scheitern ver­ur­teilt. Nicht sel­ten bewir­ken die­se Erziehungsmaßnahmen, dass alles regel­recht „inha­liert“ wird, so dass man es ihnen nicht mehr weg­neh­men kann. Im Falle eines Giftköders kann das fata­le Folgen haben. „Das Zauberwort heißt Tauschen: Lernen Hunde die gefun­de­ne „Beute“ mit einem ande­ren, aus Hundesicht bes­se­ren Objekt der Begierde zu tau­schen, so ver­rin­gert das die Gefahr, dass sie einen Giftköder fres­sen,“ erklärt Birgitt Thiesmann. Auch die­se Lernmethode erfor­dert eini­ge Vorarbeit, die jedoch das Leben des Tieres ret­ten kann.

Offensichtlich wird ein Vergiftungsverdacht meist durch plötz­lich auf­tre­ten­de Krämpfe, Atemnot und Erbrechen. In so einem Fall ist schleu­nigst ein Tierarzt auf­zu­su­chen, oder – falls vor­han­den – die mobi­le Tierrettung zu ver­stän­di­gen. Von eigen­mäch­ti­gen Behandlungsversuchen ist dage­gen abzu­se­hen. „Sie kos­ten nur wert­vol­le Zeit und kön­nen den Zustand des Tieres sogar noch ver­schlim­mern“, sagt Birgitt Thiesmann. Sollte noch etwas von dem Giftköder vor­han­den sein, muss er in jedem Fall ent­fernt und mit zum Tierarzt genom­men werden.

Foto:  © VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz