Wichtig auch für Ihre eigene Gesundheit und die Ihrer Familie

ani­mal. Schon bei den Kleinsten ist der Wurm drin: Hundewelpen ste­cken sich oft über die Muttermilch mit Larven von Spul- und Hakenwürmern an. Aber auch im Mutterleib ist eine Übertragung mög­lich. Bereits vor ihrer Geburt sind Hunde daher häu­fig mit Endoparasiten, vor allem Spulwürmern, infi­ziert. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Ihr Hund über kurz oder lang befal­len wird, ist sehr hoch und u. U. ist es nur eine Frage der Zeit. Experten emp­feh­len daher eine regel­mä­ßi­ge Entwurmung, am bes­ten vier Mal jährlich.

Der Wurm ist klein, der Weg ist lang: Die in der Muskulatur des Muttertieres ruhen­den Larven wer­den in der Trächtigkeit akti­viert und wan­dern über die Plazenta bis in die Leber der unge­bo­re­nen Welpen. Von dort geht es nach der Geburt wei­ter in Lunge und Darm, wo sie sich letzt­lich zu geschlechts­rei­fen Würmern ent­wi­ckeln. Die oft wochen­lan­gen Wanderungen der frü­hen Larvenstadien kön­nen erns­te Organschädigungen bei Jungtieren hervorrufen.

Beim erwach­se­nen Hund erfolgt die Übertragung vor­wie­gend durch Wurmeier im Kot, die sich in der Umwelt zu infek­ti­ons­fä­hi­gen Larven ent­wi­ckeln. Sie gelan­gen über die Maulhöhle in den Magen-Darmtrakt unse­rer Haustiere. Durch Schlecken, aber auch schon Schnüffeln an Hundehäufchen und Vogelkot kön­nen sich Hunde jeder­zeit neu infi­zie­ren. Auch Menschen tra­gen an Schuhsohlen die win­zi­gen, nicht mit blo­ßem Auge sicht­ba­ren Eier mit in die Wohnung und ver­brei­ten sie so. Larven von Hakenwürmern sind sogar in der Lage durch die gesun­de Haut des Hundes zu drin­gen. Weiterhin ist ein Befall durch den Verzehr von rohem, mit Parasiten kon­ta­mi­nier­tem Fleisch oder z. B. im Falle von Bandwürmern auch indi­rekt über Haarlinge, Flöhe oder auch Mäuse möglich.

Das Problem: Wurmbefall ist oft zunächst sym­ptom­los. Hinweisend sind jedoch brei­iger Kot und Durchfall, stump­fes Fell und/oder Entwicklungsstörungen. Bei star­kem Befall kann man Würmer im Kot oder aber auch in Erbrochenem fin­den. Mehr als 20 Prozent aller Hunde tra­gen laut einer Studie in ihrem Fell Spulwurmeier,an denen sich auch der Mensch anste­cken kann. Besonders in Haushalten, in denen Kinder, alte oder kran­ke Menschen leben, ist daher regel­mä­ßi­ges Entwurmen ange­bracht und ratsam.

Mittel gegen die hier­zu­lan­de zahl­rei­chen Wurmarten sind in ver­schie­de­nen Formen auf dem Markt. Am gebräuch­lichs­ten sind Tabletten (auch in Form von Leckerli), Pasten oder Flüssigkeiten. Die meis­ten Wirkstoffkombinationen bekämp­fen alle in Deutschland rele­van­ten intesti­na­len Rund- und Bandwürmer des Hundes. Ein seit Kurzem erhält­li­ches Entwurmungsmittel hat zusätz­lich sogar die Zulassung zur Bekämpfung von Spulwurm-Wanderlarven, die noch nicht den Darm erreicht haben. Das ist her­vor­zu­he­ben, weil mit den übli­chen Präparaten nur die bereits im Darm des Hundes ange­sie­del­ten spä­ten Larvenstadien bzw. unrei­fe und rei­fe adul­te Wurmstadien bekämpft wer­den können.

Die regel­mä­ßi­ge Entwurmung ist aus hygie­ni­scher Sicht von größ­ter Bedeutung, um sowohl Hund als auch Mensch vor mög­li­cher Ansteckung zu schüt­zen. Doch: Eine Entwurmung funk­tio­niert nicht wie eine Impfung, son­dern tötet nur die aktu­el­le Bürde vor­han­de­ner Würmer und Larvenstadien ab und schützt ledig­lich eine gewis­se Zeit vor Neubefall. Die ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) – www​.esc​cap​.de –, eine inter­na­tio­na­le Vereinigung von Veterinärparasitologen, emp­fiehlt daher offi­zi­ell fol­gen­des Entwurmungsschema:

Muttertiere Muttertiere bis 10 Tage vor der Geburt ent­wur­men (auf Zulassung der Präparate achten).
Welpen
ab dem
14. Lebenstag
Alle zwei Wochen bis zum Absetzen gemein­sam mit der Mutter ent­wur­men, dann noch zwei Mal.
Alle Hunde Vierteljährlich bis hin zu zwölf Mal im Jahr (z. B. Jagd- oder Zuchttiere) gegen Spul- und Bandwürmer (und jeweils von den indi­vi­du­el­len Haltungsumständen abhän­gig zu machen).

(1) Aydenizöz-Öskayhan M. et al. (2008): The inves­ti­ga­ti­on of Toxocara canis eggs in coats of dif­fe­rent dog breeds as a poten­ti­al trans­mis­si­on rou­te in human toxo­ca­ria­sis. Vet. Parasitol. 152, 94–100