Düsseldorf. Es ist schö­nes Wetter, schon trifft man sich wie­der häu­fi­ger mit Freunden oder besucht die Familie. Natürlich soll der Hund als neu­es Familienmitglied dann mit dabei sein. Vor Ort stellt man aber häu­fig fest, dass es hier und da zu klei­nen Problemen kommt, die man viel­leicht nicht bedacht hat­te: Es ist zu voll, der Hund wird vom Tisch gefüt­tert, er ver­steht sich nicht mit Hund oder Katze, die bereits dort leben – das sind nur eini­ge Beispiele. Um das zu ver­hin­dern, soll­ten Hundehalter den gemein­sa­men Besuch vorbereiten.

Absolut plan­bar ist ein Besuch mit Hund hat zwar nicht, man kann aber geeig­ne­te Voraussetzungen schaf­fen, um für eine ent­spann­te Zeit zu sor­gen. Als Teamchefin und Hundeexpertin in der Hundebetreuung ‚Amicanis’ kennt sich Leonie Grutzke damit aus, wie ein Besuch gut funk­tio­nie­ren kann und wann eine Betreuung viel­leicht sinn­vol­ler ist.

Wie soll­te ich den Besuch vorbereiten?
Die Besuchten soll­ten mit dem Hund ein­ver­stan­den sein: Grundsätzlich soll­te man sich immer fra­gen, ob es für die Menschen vor Ort in Ordnung ist, wenn der Hund mit­kommt. Es kann schließ­lich immer sein, dass jemand Angst vor Hunden hat, all­er­gisch auf die Vierbeiner reagiert oder es nicht genug Platz gibt, sodass das Tier gestresst würde.

Mensch und HundDer Hund soll­te gut erzo­gen sein: Ideal für einen ent­spann­ten Besuch mit Hund ist es, wenn er freund­lich zu ande­ren Menschen ist und auf grund­le­gen­de Anweisungen gehorcht. „Dabei hilft auch ein ‚Deckentraining‘“, erklärt Grutzke. „Der Hund lernt auf sei­nem Platz zu blei­ben und das auch in einem frem­den Umfeld zu tun. Man braucht also nur einen beque­men Platz mit­zu­neh­men, etwa ein Körbchen oder eine ver­trau­te Decke. Selbst im frem­den Umfeld bekommt der Vierbeiner dadurch sofort einen eige­nen Rückzugsort. Das Deckentraining hilft auch dabei, dass der Hund nicht über­all um Essen bet­telt, etwa beim gemein­sa­men Grillen.“

Die Situation soll­te den Hund nicht über­for­dern: Kommen vie­le Menschen auf engem Raum zusam­men, kann das für den Hund zu erheb­li­chem Stress füh­ren. Aber auch, wenn er gesund­heit­lich ange­schla­gen ist oder sich bei­spiels­wei­se noch von einer Operation erholt, ist die Ruhe daheim bes­ser als eine Anreise und ein Besuch in einer ihm frem­den Umgebung.

Worauf soll­te ich wäh­rend des Besuchs achten?
Dem Hund soll­te es an nichts feh­len: Wenn der Besuch meh­re­re Stunden dau­ern soll, soll­te man immer auch an Futter, Wasser und gege­be­nen­falls ein Spielzeug den­ken, damit es dem Vierbeiner an nichts fehlt. Gerade bei einem län­ge­ren Besuch ist auch an die Gassirunde zur Bewegung und Erleichterung denken.

Es soll­te kla­re Regeln geben: Generell soll­ten alle Beteiligten das­sel­be vom Hund for­dern, um Missverständnissen vor­zu­beu­gen. So soll­ten sich sowohl der Halter als auch der Besuchte ver­stän­di­gen, was erlaubt ist und was nicht. „Es bringt nichts, wenn der eine es erlaubt, dass der Hund auf die Couch geht, und der ande­re scheucht ihn im nächs­ten Moment wie­der her­un­ter. Vor allem, wenn ein jun­ger Hund noch mit­ten in der Erziehung ist, kann das schnell Einfluss auf das Erlernte haben“, so Grutzke.

Wenn bereits ein Heimtier dort lebt: Eine beson­de­re Situation ist es, wenn bereits ein Hund oder eine Katze Besuchswohnung lebt. „Ideal wäre, wenn sich zwei Hunde schon von einem gemein­sa­men Spaziergang ken­nen. Trotzdem ist zu beden­ken, dass der Besuchshund nun in das Territorium des ande­ren Tieres ein­dringt. Plötzlich ist da womög­lich Ressourcen-Neid oder ter­ri­to­ria­les Verhalten, was vor­her nie ein Thema war“, erklärt die Expertin. Daher ist es immer rat­sam, die Tiere genau im Blick zu behal­ten. Es kann auch hel­fen, wenn bei­de für die Dauer des Besuchs in ver­schie­de­ne Zimmer getrennt wer­den. Im Zweifel muss man den eige­nen Hund doch wie­der nach Hause bringen.

Wann bleibt mein Hund bes­ser zu Hause?
Gerade, wenn es nur um einen kur­zen Besuch geht und der Hund noch nicht dafür geeig­net ist oder gestresst wür­de, ist es in der Regel bes­ser, ihn zu Hause zu las­sen. Gegebenenfalls gibt es dort auch eine Betreuung, sodass man den Besuch genie­ßen kann, ohne sich Sorgen um sein Wohlergehen zu machen.

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.