Im Spätsommer und Herbst scheinen Ohrenentzündungen bei Hunden besonders häufig aufzutreten.

Der Blick ins Ohr durch den Tierarzt hilft Probleme abzuklären (Foto: BfT/Adobe/Ivonne Wierink)Bonn. „Benji“ kann gera­de gar nicht genug bekom­men vom Kraulen hin­ter den Schlappohren, „Blacky“ dage­gen will sich am Kopf über­haupt nicht mehr strei­cheln las­sen. Was ist da los? Auffällige Verhaltensänderungen beim Hund haben meist einen tie­fe­ren Grund, oft steckt ein gesund­heit­li­ches Problem dahin­ter. In die­sem Fall lohnt es sich, einen genau­en Blick auf und in die Ohren zu wer­fen. Leichte Schwellungen und Rötungen, ein unan­ge­neh­mer Geruch oder Ausfluss könn­ten Hinweise für eine Ohrentzündung sein. Und was bei „Benji“ nur juckt, tut „Blacky“ wahr­schein­lich schon weh. Die soge­nann­te Otitis exter­na ist eine häu­fi­ge Erkrankung bei Hunden (und auch bei Katzen), die auf jeden Fall früh­zei­tig und fach­män­nisch behan­delt wer­den muss. Es scheint auch so zu sein, dass Ohrentzündungen beson­ders häu­fig in den spä­ten Sommer- und frü­hen Herbstmonaten auftreten.

Hunde haben im Gegensatz zu Menschen einen sehr lan­gen, L‑förmigen Gehörgang. Ohrenschmalz kann sich tief im Gehörgang abla­gern und bil­det dort einen idea­len Nährboden für Infektionserreger. Die Ohren dann mit einem Wattestäbchen zu rei­ni­gen, ist aber kei­ne gute Idee. Bei Verdacht auf eine Entzündung soll­te auf jeden Fall der Tierarzt auf­ge­sucht wer­den. Nur der kann mit ent­spre­chen­den Geräten ins Ohr hin­ein­schau­en, Abstriche unter­su­chen und im Gespräch mit dem Tierhalter auf Ursachenforschung gehen.

Eine Ohrentzündung kann näm­lich vie­le Gründe haben. Bei einer Otitis exter­na sind ledig­lich der äuße­re Gehörgang und manch­mal die Ohrmuschel betrof­fen. Entzündungsauslöser sind meist Parasiten und/oder Fremdkörper wie Schmutz oder Grannen. Darüber hin­aus kann die Otitis ein sicht­ba­res Zeichen für ande­re Erkrankungen sein. Bei Allergien ist sie sogar manch­mal der ein­zi­ge kli­ni­sche Hinweis. Gefährlich sind auch Sekundärinfektionen durch Bakterien oder Hefepilze. Unbehandelte Ohrentzündungen kön­nen schlimms­ten­falls das gesam­te Ohr irrepa­ra­bel in Mitleidenschaft ziehen.

Bestimmte Rassen sind je nach Ohrform oder Verhaltensvorlieben stär­ker betrof­fen als ande­re. Enge Gehörgänge haben bei­spiels­wei­se Spaniel, fran­zö­si­sche Bulldoggen, Mops oder Pudel. Der Labrador Retriever liebt das Wasser. Das macht auch ihn anfäl­lig, denn viel Feuchtigkeit bil­det einen guten Nährboden für Bakterien. Für alle Hunde aber gilt: Die regel­mä­ßi­ge Ohrpflege mit spe­zi­el­len Ohrreinigern tut nicht weh und beugt unan­ge­neh­men und schmerz­haf­ten Entzündungen vor.

Weitere Informationen zum Thema „Ohrenentzündungen“ hier: Hintergrundinformationen

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)