Wie Hundefreunde ihre Vierbeiner vom Esstisch fernhalten

Düsseldorf. Ein klei­ner Moment der Unachtsamkeit kann rei­chen. Schon hat der Hund die Wurst vom Tisch oder den Braten aus der Küche gemopst. Zwar las­sen sich der­ar­ti­ge Zwischenfälle in Haushalten mit Hunden nicht rest­los aus­schlie­ßen. Aber es gibt Mittel und Wege, um der Diebeslust der Vierbeiner ent­ge­gen­zu­wir­ken und für unge­stör­te Mahlzeiten zu sorgen.

Einer der größten Fehler, die Hundehalter machen können, besteht darin, Hunden vom Tisch aus Speisen zu reichen.Bloß kei­ne Erfolgserlebnisse gönnen
„Die Weichen wer­den gestellt, so lan­ge der Hund ein Welpe ist“, weiß Sabine Winkler, Inhaberin einer Hundeschule und Autorin diver­ser Hunde-Ratgeber, aus Erfahrung. Während der ers­ten drei Monate nach Anschaffung der Tiere soll­ten Halter ihre Vierbeiner so sel­ten wie mög­lich allein las­sen. Es kommt dar­auf an, dass es den Hunden mög­lichst nie­mals gelingt, eine mensch­li­che Mahlzeit zu sti­bit­zen. Daher soll­ten Halter bei jedem ent­spre­chen­den Versuch ihrer jun­gen Fellnasen sofort unmiss­ver­ständ­lich ein­grei­fen, deut­lich „nein“ sagen und die Welpen zur Seite schie­ben. „Die Tiere wer­den ihr Diebesglück andern­falls ihr Leben lang immer wie­der ver­su­chen“, stellt Winkler fest.

Auch in der Pubertät, im Alter von etwa sechs bis 18 Monaten, pro­bie­ren Hunde alles Erdenkliche aus, wenn man sie allein lässt. Erst recht, wenn es ums Futter geht. Daher soll­ten Hundehalter ihre Tiere in die­ser Zeit eben­falls beson­ders gut im Auge behal­ten und ihnen, wenn erfor­der­lich, freund­lich aber bestimmt Grenzen auf­zei­gen. Denn erwach­se­ne Vierbeiner las­sen sich nur noch sehr bedingt erzie­hen. Die Hundetrainerin ver­gleicht adul­te Hunde mit Menschen: „Nur, weil wir wegen Falschparkens schon ein paar Knöllchen bekom­men haben, heißt das nicht, dass wir es nie wie­der tun.“

Am bes­ten gar nicht beachten
Einer der größ­ten Fehler, die Hundehalter machen kön­nen, besteht dar­in, Hunden vom Tisch aus Speisen zu rei­chen. „Auf die­se Weise erzieht man Bettler“, sagt Winkler, hält aller­dings auch eine gute Nachricht für Halter parat: „Man kann Hunden das Betteln abge­wöh­nen.“ Zu die­sem Zweck müs­sen Halter und alle ande­ren Personen am Tisch die bet­teln­den Tiere igno­rie­ren, auch dann, wenn die Hunde bel­len und immer for­dern­der auf­tre­ten. Zusätzlich kön­nen Hundebesitzer ihre Lieblinge an ihrem Platz anbin­den und ihnen dort Kauknochen oder ande­re Leckerlis anbie­ten. „Wenn man das ein paar Tage kon­se­quent durch­zieht, set­zen sich die Hunde bald meist von selbst an ihren Platz und las­sen einen unge­stört spei­sen“, hat die Expertin beobachtet.

Wobei nicht alle Hunderassen den Versuchungen aus des Menschen Küche glei­cher­ma­ßen leicht wider­ste­hen kön­nen. „Für ihren beson­de­ren Appetit sind etwa Retriever und Beagle bekannt“, weiß Winkler und fügt hin­zu: „Ich habe sogar schon Beagle erlebt, die Stühle an den Tisch gescho­ben haben, um bes­ser an das Essen zu kommen.“

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.