Bonn. Wenn Hunde sich über­ge­ben, wol­len sie oft­mals ein­fach nur etwas los­wer­den. Es kann aber auch eine ernst­haf­te Krankheit dahinterstecken.

Geht es dem Hund schlecht, sollte der Tierarzt konsultiert werden. Er hat eine Vielzahl von Diagnosemöglichkeiten (Foto: BfT/pressmaster/shutterstock.com).Ein unru­hi­ger, laut schmat­zen­der Hund, der dann zu wür­gen beginnt und sich schließ­lich über­gibt – kei­ne schö­ne Situation, aber jede „Hundefamilie“ erlebt das hin und wie­der. Kein Grund zur Panik also. Würgt ein Hund bei­spiels­wei­se ver­dor­be­nes Futter oder einen Fremdkörper wie­der aus, ist dies kein Problem, son­dern der Problemlöser, ein Reflex, der sich selbst bei bes­ter Erziehung nicht unter­drü­cken lässt.

Bleibt es beim spo­ra­di­schen Erbrechen und hat sich die Lage inner­halb eines Tages beru­higt, ist der Gang zum Tierarzt nicht unbe­dingt erfor­der­lich. Treten aber zusätz­li­che Beschwerden wie Durchfall, Fieber oder Atemnot auf oder ver­schlech­tert sich der Allgemeinzustand des Tieres zuneh­mend, soll­te umge­hend ein Tierarzt auf­ge­sucht werden.

Akutes Erbrechen ist manch­mal sogar ein Symptom für lebens­be­droh­li­che Notfälle. Dazu zäh­len Vergiftungen aller Art oder ein durch Fremdkörper ver­ur­sach­ter Darmverschluss. Einen dra­ma­ti­schen Sonderfall stellt die soge­nann­te Magendrehung dar. Besonders betrof­fen sind gro­ße Hunderassen wie Deutsche Dogge, Deutscher Schäferhund oder Irische Setter. Dabei dreht sich der Magen um die eige­ne Achse. Mageneingang und ‑aus­gang ver­schlie­ßen sich und der Mageninhalt kann nicht mehr abtrans­por­tiert wer­den. Der Hund reagiert mit erfolg­lo­sem Würgen. Im Magen bil­den sich Gase, die den Bauch auf­blä­hen. Es ist aller­höchs­te Eile gebo­ten, da nur noch ein chir­ur­gi­scher Eingriff hel­fen kann.

Besondere Vorsicht ist auch gebo­ten, wenn sich Brechanfälle regel­mä­ßig wie­der­ho­len. Chronisches Erbrechen kann ein Symptom für schwer­wie­gen­de Störungen der Körperfunktionen sein. Das sind bei­spiels­wei­se Erkrankungen der Verdauungsorgane, bak­te­ri­el­le Infektionen oder sogar bös­ar­ti­ge Tumore.

In die­sen Fällen ist es zwin­gend not­wen­dig, den Tierarzt zu kon­sul­tie­ren, dem eine Vielzahl von Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung ste­hen. Klassischerweise wird der Arzt den Kot auf Parasiten unter­su­chen. Blutwerte geben Aufschluss über Stoffwechselkrankheiten. Mit dem Röntgen, Ultraschall oder der Endoskopie kann der Tierarzt die Organe anschau­en. Je nach Diagnose wird der Tierarzt gemein­sam mit dem Tierhalter eine pas­sen­de Therapie besprechen.

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)