PETA-Expertin gibt Tipps zur tiergerechten Körperpflege

Stuttgart. Haariger Vorfrühling für Vierbeiner: Welcher Tierhalter kennt das nicht? Kaum stei­gen die Temperaturen und die Tage wer­den län­ger, ver­lie­ren Hunde und Katzen das wär­men­de Winterfell. Der Fellwechsel bedeu­tet für Menschen ein ver­mehr­tes Aufkommen an Tierhaaren, die leicht weg­ge­saugt wer­den kön­nen. Für Vierbeiner kann die­se Phase des Jahres jedoch recht müh­sam sein und ins­be­son­de­re lang­haa­ri­ge Tiere benö­ti­gen jetzt ein Plus an Pflege und Fürsorge. Jana Hoger, Fachreferentin für tie­ri­sche Mitbewohner bei PETA, hat Tipps zusam­men­ge­stellt, um Hund und Katze bei der Körperpflege zu unterstützen.

Eine regelmäßige Fellpflege ist sehr wichtig„Eine behut­sa­me, regel­mä­ßi­ge Fellpflege ist sehr wich­tig“, so Jana Hoger. „Vierbeiner genie­ßen die Extraportion Zuneigung, die Mensch-Tier-Beziehung wird gestärkt und als posi­ti­ver Nebeneffekt bleibt die Wohnung frei von Tierhaaren.“

Hunde und Katzen wäh­rend des Fellwechsels täg­lich bürs­ten: Spezielle Kämme und Bürsten ent­fer­nen vor allem abge­stor­be­ne Haare und för­dern gleich­zei­tig die Durchblutung der Haut – so wird der Wechsel beschleu­nigt. Außerdem lässt sich das her­aus­ge­kämm­te Fell anschlie­ßend direkt dem Kämmwerkzeug ent­neh­men und „flug­frei“ ent­sor­gen. Für jedes Fell gibt es die rich­ti­ge Bürste, am bes­ten las­sen sich Tierhalter im Fachgeschäft beraten.

Viele Hunde und Katzen emp­fin­den die Fellpflege mit Fellpflegehandschuhen als wohl­tu­end: Handschuhe mit Kunststoffnoppen scho­nen die emp­find­li­che Tierhaut und lösen locke­re Haare. Diese Art der Pflege kommt einer Massage sehr nah und wird von tie­ri­schen Begleitern zumeist sehr genos­sen. Insbesondere bei kurz­haa­ri­gen Tieren ist der Handschuh sinn­voll. Für alle lang­haa­ri­gen Vierbeiner gilt: Kämme und Striegel soll­ten nicht zu scharf sein, ansons­ten besteht Verletzungsgefahr.

Gebürstet wird in Wuchsrichtung der Haare stets vom Kopf abwärts in Richtung des Körpers und der Beine: Bei Tieren mit dich­tem Fell ist es rat­sam, sich durch immer neue Scheitel vor­wärts zu arbei­ten. Diese dann nach und nach vom Hals abwärts zie­hen, um das Fell jeweils rechts und links von der gezo­ge­nen Kammlinie ordent­lich durch­zu­ar­bei­ten. So kann die wär­men­de Unterwolle aus­ge­kämmt wer­den. Diese Art der Fellpflege für lang­haa­ri­ge Tiere wird als „Line-Brushing“ bezeichnet.

Die Zugabe von unge­sät­tig­ten Fettsäuren zur Tiernahrung kann den Haut- und Haarstoffwechsel för­dern: Kleine Ölmengen regen das Haarwachstum an und kön­nen bei schup­pi­ger Haut oder tro­cke­nem, strup­pi­gen Fell hel­fen. Hunde und Katzen benö­ti­gen vor allem Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung, daher emp­fiehlt es sich, dem Futter im regel­mä­ßi­gen Wechsel Leinöl, Rapsöl, Walnussöl und Hanföl hin­zu­zu­ge­ben. Aber vor­sicht: Zuviel Öl kann Verdauungsbeschwerden verursachen.

Tierhalter auf­ge­passt: Verlieren Tiere plötz­lich eine gro­ße Menge an Haaren und lei­den unter Juckreiz in Form von kreis­run­den haar­lo­sen Stellen, soll­ten Tierhalter mit ihren Lieblingen einen Tierarzt auf­su­chen. Auslöser kön­nen sowohl Pilzerkrankungen als auch immu­no­lo­gi­sche oder hor­mo­nel­le Erkrankungen sein und müs­sen unbe­dingt behan­delt werden.

PETA Deutschland e.V.