Düsseldorf. Mehr Sonne, mehr Wärme – der Frühling macht Lust, wieder mehr Zeit mit dem Vierbeiner in der Natur zu verbringen. Geocaching mit Hund – häufig auch als Geodogging bezeichnet – bietet dabei eine willkommene Abwechslung zur normalen Gassirunde. Gemeinsam begeben sich Mensch und Hund auf Schatzsuche, bei der es letztlich auf die feine Nase des Hundes ankommt.
Geocaching erfreut sich großer Beliebtheit, seit jeder mit seinem Smartphone ein eigenes kleines Navigationsgerät in der Tasche hat. Wie bei einer klassischen Schnitzeljagd wird an einem unbekannten Ort ein kleiner Schatz versteckt, der in diesem Fall über GPS und für das Geocaching entwickelte Apps aufgespürt werden kann. Sind die Koordinaten erreicht, beginnt die Suche nach den oft gut versteckten Schachteln und Kistchen.
„Die Idee ist natürlich bestens geeignet, um auch mit dem eigenen Hund kleine Abenteuer zu erleben und ihn bei der Suche helfen zu lassen“, meint Nicola Franzkowiak. Die Hundetrainerin und Leiterin der Hundeschule Dogs Happy Life bietet selbst Kurse zum sogenannten Geodogging an.
Wie funktioniert Geodogging?
Im Grunde ist das Geocaching mit Hund ein spezielles Geruchssuchspiel: Der Hund wird auf einen Geruch konditioniert. Das können im einfachsten Fall Teebeutel sein, da diese auch auf längere Zeit einen starken Geruch verströmen. Bei ätherischen Ölen sollte man dagegen vorsichtig sein, da diese mitunter auch schädlich für den Hund sein können. Er lernt diesen Geruch also kennen und der Schatz wird mit demselben Duftstoff präpariert. Besucht man einen entsprechenden Kurs, wird der Schatz dann an einem für alle fremden Ort versteckt. Wenn man hingegen allein mit dem Hund etwas unternehmen möchte, kann man den Schatz natürlich auch selbst für den Hund verstecken. „Dann geht man gemeinsam los und macht erst einmal einen ganz normalen Spaziergang, bis man an den Koordinaten ankommt. In einem Gebiet mit einem Radius von etwa zehn Metern ist jetzt irgendwo der Schatz versteckt und erst jetzt bekommt der Hund das Signal, dass er sich an den Geruch erinnern und den Schatz suchen soll“, erklärt Franzkowiak. „Ich verstecke zum Beispiel gerne eine kleine Plastikblume mit dem Duft auf einer Blumenwiese oder eine kleine Schnecke gut versteckt zwischen Ästen. Für uns Menschen wäre das nicht so einfach machbar, da ist uns die Hundenase schon einiges voraus.“
Richtig vorbereiten
Hinter einer erfolgreichen Suche steckt allerdings ein Training im Vorfeld. Damit ein Hund bei der Suche helfen kann, braucht es zwei Voraussetzungen: Er muss sich den Geruch merken und daran erinnern können und er muss auf das Signal reagieren, dass er nach diesem Geruch suchen soll. „Zum Üben kann man ihn dafür erst einmal schnuppern lassen, den Gegenstand dann im Zimmer verstecken und ihn danach suchen lassen. Das braucht am Anfang manchmal etwas Geduld, funktioniert erfahrungsgemäß aber relativ schnell. Wenn man die Aufforderung zum Suchen dann noch mit einem Marker-Signal bestätigt oder einem Kommando wie ‚Such‘ verbindet und natürlich immer bei Erfolg belohnt, dann sind die Grundlagen schnell geschaffen“, sagt die Hundetrainerin. „Viele Hunde sind aber ohnehin schon an Suchspiele gewohnt oder kennen ähnliche Übungen, dann geht es natürlich noch schneller.“
Wer bereits Erfahrung mit einem solchen Training hat, kann das in der Regel auch selbst zu Hause üben. Mittlerweile bieten aber viele Hundeschulen eigene Kurse zum Geodogging an und unterstützen dann natürlich auch beim Erlernen der Grundlagen.
Ist das etwas für jeden Hund?
Da es sich nur um eine Freizeitbeschäftigung handelt und die Duftspur nicht wie bei einem ausgebildeten Spürhund lange verfolgt werden muss, eignet sich Geodogging grundsätzlich für alle Hunde. „Es kommt höchstens vor, dass die Suche oder das Lernen bei einem Tier mal länger dauert als beim anderen“, so Franzkowiak. Statt Rasse oder Größe entscheiden mehr Gesundheitszustand und Temperament, ob die gemeinsame Suche gelingt.
Das sollte beim Geodogging beachtet werden
Wie bei allen mitunter auch längeren Spaziergängen mit dem Hund sollte man natürlich immer ausreichend Wasser und gegebenenfalls Leckerli zur Belohnung mitnehmen. Außerdem sollten andere Menschen, aber auch Wildtiere nicht durch das Suchspiel gestört werden. „Ich verstecke meine Schätze daher immer nah am Wegesrand, also zum Beispiel nicht mitten im Wald, und die Hunde sind dabei immer angeleint. Und wenn wir fertig sind und möglicherweise ein Schatz mal nicht von den Teams gefunden wurde, dann nehmen wir natürlich alle Gegenstände wieder mit nach Hause“, sagt die Expertin.
Für Franzkowiak sei das Schöne dabei, dass man sowohl in Gruppen als auch allein mit seinem Tier losziehen kann und dass es, einmal erlernt, auch überall funktioniert. So kann man beispielsweise auch im Urlaub ganz einfach auf das Training aufbauen und den Hund dort nach einem selbstversteckten Schatz suchen lassen. Oder man legt noch eine Schwierigkeitsschippe drauf und bringt weitere Gerüche ins Spiel und der Hund soll nur nach einem bestimmten suchen.
Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.