Köln. Genau wie der Mensch kön­nen auch Tiere an Hautpilzen erkran­ken, die sich in der Haut und den Haaren des Tieres ent­wi­ckeln. Eine Hautpilzinfektion, die soge­nann­te Dermatophytose, gilt bei Hunden und Katzen als eine der häu­figs­ten infek­tiö­sen Hautkrankheiten.

Die sogenannte Dermatophytose, gilt bei Hunden und Katzen als eine der häufigsten infektiösen Hautkrankheiten.Wie ste­cken sich Hund und Katze mit Hautpilzen an?
Hautpilze wer­den in Form win­zi­ger Sporen über­tra­gen. Ist ein Tier infi­ziert, ver­tei­len sich die­se Sporen über die Haare leicht in der gesam­ten Umgebung und kön­nen hier über Jahre hin­weg infek­ti­ös blei­ben. Hunde und Katzen ste­cken sich dadurch an, dass sie ent­we­der direkt mit einem infi­zier­ten Tier oder auch mit Gegenständen in Kontakt kom­men, die mit Pilzsporen ver­un­rei­nigt sind. Hierzu zäh­len bei­spiels­wei­se Decken, Körbe, Halsbänder, Bürsten oder Transportboxen, aber auch Böden und Möbelstücke.

Grundsätzlich kön­nen alle Hunde- und Katzenrassen an einem Hautpilz erkran­ken. Allerdings führt nicht jeder Kontakt mit den Pilzsporen zwangs­läu­fig zu einer Infektion. Als beson­ders gefähr­det gel­ten sehr jun­ge, alte oder kran­ke Tiere sowie Tiere mit einem geschwäch­ten Immunsystem. Auch ein Befall mit Parasiten, zum Beispiel Flöhen, Zecken oder Milben, gilt als Risikofaktor. Darüber hin­aus kön­nen schlech­te Haltungsbedingungen, fal­sche Fütterung oder Stress die Wahrscheinlichkeit einer Pilzinfektion erhöhen.

Typische Anzeichen für eine Hautpilzinfektion
Eine Pilzinfektion ist oft schwer zu erken­nen. Beschwerden wie Haarausfall, strup­pi­ges Fell, Schuppen- oder Krustenbildung sowie klei­ne Papeln und Pusteln kön­nen auf eine Hauterkrankung hin­deu­ten. Die oft­mals run­den, haar­lo­sen Stellen befin­den sich beson­ders häu­fig im Bereich des Gesichts, an den Ohren und den Gliedmaßen. Hundebesitzern fällt bei einer Pilzinfektion manch­mal eine kno­ten­ar­ti­ge Entzündung an Nase oder Pfoten ihres Tieres auf, das soge­nann­te Kerion.

Bei Hautpilzverdacht zum Tierarzt!
Tierhalter, die den Verdacht haben, dass ihr Tier an einem Hautpilz lei­det, soll­ten unver­züg­lich ihren Tierarzt auf­su­chen, da die Pilze leicht auf ande­re Tiere, aber auch auf Menschen über­trag­bar sind. Der Tierarzt wird zunächst über­prü­fen, ob tat­säch­lich eine Pilzinfektion vor­liegt, unter ande­rem mit einer Laboruntersuchung (Erregeranzucht, Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) oder Pathohistologie). Sobald die end­gül­ti­ge Diagnose vor­liegt, müs­sen Tierbesitzer ihr Tier kon­se­quent für min­des­tens sechs bis acht Wochen mit Arzneimitteln behan­deln, die die Pilze abtö­ten. Dabei kom­men sowohl Tabletten als auch äußer­lich wir­ken­de Medikamente zum Einsatz, die auf die gesam­te Haut – also auch auf nicht befal­le­ne Bereiche – auf­ge­tra­gen wer­den müs­sen. Nach etwa vier Wochen ver­an­lasst der Tierarzt eine erneu­te Laboruntersuchung, deren Ergebnisse im posi­ti­ven Fall etwa eine und sonst etwa drei bis vier Wochen spä­ter vor­lie­gen. Erst wenn die­se bestä­ti­gen, dass kei­ne Hautpilze mehr vor­han­den sind, ist die Behandlung beendet.

Ebenso wich­tig wie die medi­ka­men­tö­se Behandlung ist es, die Umgebung des Tieres gründ­lich mit geeig­ne­ten Desinfektionsmitteln zu rei­ni­gen. Dies gilt für alle Gegenstände, die mit dem Tier in Kontakt gekom­men sind, also bei­spiels­wei­se Bürsten, Halsbänder, Leinen und Spielzeuge, aber auch Körbchen, Decken, Liegeflächen, Möbelstücke, Böden oder das Auto.

So kön­nen Tierbesitzer einer Hautpilzinfektion vorbeugen
Zwar sind in Deutschland ver­schie­de­ne Impfstoffe gegen Hautpilze ver­füg­bar, die­se schüt­zen das Tier jedoch nicht grund­sätz­lich vor einer Erkrankung, son­dern machen es nur weni­ger emp­fäng­lich für die Erreger. Die sichers­te Art, einer Pilzinfektion vor­zu­beu­gen, besteht des­halb dar­in, den Kontakt zu erkrank­ten Tieren sowie ihrer Umgebung zu ver­mei­den. Dies ist ins­be­son­de­re bei Katzen nicht immer mög­lich, da nicht alle erkrank­ten Tiere auf­fäl­li­ge Symptome zei­gen und die Pilzinfektion des­halb oft unent­deckt bleibt. Grundsätzlich emp­fiehlt es sich des­halb, nach einem Aufenthalt in einer Tierpension, in einem Tierheim oder auch nach einer Tierausstellung Haut und Fell des Tieres ein­ma­lig äußer­lich mit einem geeig­ne­ten Mittel gegen Pilze zu behan­deln. Außerdem soll­ten Tierhalter alle Gegenstände des­in­fi­zie­ren, mit denen das Tier in die­ser Zeit Kontakt hatte.

Um sich selbst vor einer Ansteckung zu schüt­zen, soll­ten Tierhalter sich nach dem Kontakt mit ihrem Tier gründ­lich die Hände waschen und es nicht auf das Sofa oder gar in ihr Bett lassen.

Kinder und ande­re Personen soll­ten grund­sätz­lich von einem erkrank­ten Tier fern­ge­hal­ten wer­den. Besondere Vorsicht gilt bei Menschen mit geschwäch­tem Immunsystem, Schwangeren, älte­ren Menschen, Patienten, die eine Chemotherapie oder eine Organtransplantation erhal­ten, sowie bei Babys und Kleinkindern.

Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Parasiten fin­den Tierhalter und Tierärzte online auf www​.esc​cap​.de und www​.hund​-kat​ze​-wuer​mer​.de.

ESCCAP Deutschland e.V.