Düsseldorf. Im Sommer kön­nen hohe Temperaturen und die pral­le Sonne für Hund und Katze gefähr­lich wer­den. Im Gegensatz zum Menschen sind die Tiere recht hit­ze­emp­find­lich, da der größ­te Teil ihrer Haut kei­ne Schweißdüsen hat. Diese befin­den sich ledig­lich an den Ballen und das reicht nicht, um die Körpertemperatur aus­rei­chend zu regu­lie­ren. Ehe man sich ver­sieht, kann das Tier einen Hitzschlag bekom­men. Doch wie kön­nen Halter einen erken­nen und im Notfall ein­grei­fen? Astrid Behr, Tierärztin und Pressesprecherin des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt) e.V., weiß Rat.

Symptome und Maßnahmen
Wie einen Hitzschlag vermeiden? Unter anderem immer ausreichend Trinkwasser anbieten.„Die ers­ten Alarmzeichen für einen Hitzschlag sind Abgeschlagenheit, Unruhe oder Taumeln“, sagt Behr. Auch ein siche­res Zeichen: Sowohl Hunde als auch Katzen fan­gen an, stark zu hecheln. Dadurch ver­su­chen die Tiere ver­zwei­felt ihre Körpertemperatur zu sen­ken. Beobachten Halter die­se Symptome, müs­sen sie schnell ein­grei­fen. „Das Tier muss sofort in den Schatten, bes­ser noch in einen küh­le­ren Innenraum, gebracht, mit Frischluft und vor­sich­tig mit fri­schem Trinkwasser ver­sorgt wer­den“, so die Expertin. Auf kei­nen Fall darf zur Abkühlung ein Eimer kal­tes Wasser auf die Tiere gekippt wer­den. Das wür­de den Kreislauf zusätz­lich belasten.

„Bei Krämpfen, Atemnot oder gar Bewusstlosigkeit besteht aku­te Lebensgefahr“, sagt Behr. Zeigt ein Tier die­se Symptome, soll­te es, mit feucht-kal­ten Tüchern bedeckt, sofort zum Tierarzt gebracht wer­den. „Während des Transports ist es wich­tig, auf aus­rei­chen­de Luftzirkulation zu ach­ten“, so der Tipp der Tierärztin.

Wie einen Hitzschlag vermeiden?
Dabei ist ein Hitzschlag ein­fach zu ver­mei­den. „Halter soll­ten dar­auf ach­ten, ihre Tiere nicht der sen­gen­den Mittagshitze aus­zu­set­zen“, so die Expertin. Zudem soll­ten Tierfreunde ihren Vierbeinern ein küh­les schat­ti­ges Plätzchen sowie aus­rei­chend Trinkwasser anbie­ten und für fri­sche Luftzufuhr sor­gen. Auch bei sonst fit­ten Hunden und Katzen ist es rat­sam, kör­per­li­che Aktivitäten bei sehr hohen Temperaturen auf die küh­le­ren Tageszeiten zu verschieben.

Leider immer mal wie­der unter­schätzt: Erhöhte Hitzschlaggefahr droht Tieren bei hohen Außentemperaturen im Auto. Daher ist eine sorg­fäl­ti­ge Vorbereitung alles. „Für län­ge­re Fahrten soll­ten die küh­le­ren Tages- oder Nachtzeiten ein­ge­plant wer­den“, sagt Behr. „In das Reisegepäck gehö­ren ein aus­rei­chen­der Vorrat an Trinkwasser und meh­re­re, mög­lichst hel­le Tücher, die bei Sonneneinstrahlung ange­feuch­tet wer­den und als kal­te Kompressen die­nen kön­nen. Ist der Wagen durch län­ge­res Stehen über­hitzt, sind auch kür­ze­re Autofahrten für Tiere belas­tend und soll­ten ver­mie­den wer­den. Wichtig: „Ein Tier darf nie­mals im gepark­ten Fahrzeug zurück­ge­las­sen wer­den – auch nicht für kur­ze Zeit!“, mahnt die Tierärztin. „Offene Fensterspalte sind bei hoch­som­mer­li­chen Temperaturen kein aus­rei­chen­der Klimaschutz.“

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.