VIER PFOTEN rät, was zu tun ist.

Hamburg. Der Albtraum eines jeden Hundehalters: Der gelieb­te Vierbeiner ist ver­schwun­den und nahe­zu unauf­find­bar. In sol­chen Situationen heißt es, einen küh­len zu Kopf bewah­ren und schnellst mög­lichst effek­ti­ve Schritte zu unter­neh­men. Die inter­na­tio­nal täti­ge Tierschutzstiftung VIER PFOTEN gibt hier­für hilf­rei­che Tipps, auch zu vor­beu­gen­den Maßnahmen.

Sarah Ross, Heimtierexpertin von VIER PFOTEN: „Im Sinne der ver­ant­wort­li­chen Tierhaltung raten wir jedem Hundehalter, sein Tier chip­pen und in einem Haustierregister regis­trie­ren zu las­sen. Zusammen mit einer Hundemarke am Brustgeschirr, auf der die Telefonnummer der Halter ein­gra­viert ist, wer­den die Chancen auf eine Mensch-Tier-Wiedervereinigung um ein Vielfaches erhöht.“

Warum ver­schwin­den Hunde?
Gründe hier­für sind viel­fäl­tig: Sie fol­gem ihrem Jagdtrieb und kom­men dabei weit vom Weg ab. Rüden fol­gen häu­fig der Spur einer läu­fi­gen Hündin, bis sie aus dem Blickfeld der Halter gera­ten. Laute Geräusche oder ein Unfall kön­nen Ursache dafür sein, dass die Tiere teils unter Schock wegrennen.

Erste Maßnahmen
Entlaufene Hunde kehren oft an den Ort zurück, an dem sie ihre Halter zuletzt gesehen haben (Foto: © VIER PFOTEN, Monika Girardi)Die ers­ten Maßnahmen erfol­gen gewöhn­lich intui­tiv. Halter rufen laut nach ihrem Tier und soll­ten dabei auch sämt­li­che Spitznamen des Hundes nut­zen. VIER PFOTEN rät außer­dem dazu, am Ort des Verschwindens über meh­re­re Stunden aus­zu­har­ren, da ent­lau­fe­ne Hunde gewöhn­lich dort­hin zurück­keh­ren. Zwischenzeitlich soll­ten sich die Halter Hilfe holen, dies funk­tio­niert für gewöhn­lich sehr gut über die sozia­len Netzwerke. Nicht sel­ten mobi­li­siert ein ein­zi­ges Posting sehr vie­le Unterstützer, die sich auf die Suche bege­ben und dabei die Plätze, Strecken und Wege ablau­fen, auf denen sich der Hund gewöhn­lich auf­hält. Dem Halter wird emp­foh­len, wei­ter am Ort des Verschwindens zu war­ten. Ist der Hund nach etwa drei Stunden nicht zurück­ge­kehrt, soll­te das ver­schwun­de­ne Tier bei der Polizei, Tierheimen und dem Haustierregister gemel­det wer­den. Anschließend kann ein Steckbrief mit allen not­wen­di­gen Daten des Tieres wie Rasse, Alter, Verlustort, Besonderheiten (ange­wie­sen auf bestimm­te Medikamente zum Beispiel) und die Telefonnummer des Halters erstellt und an Menschen in der nähe­ren und wei­te­ren Umgebung ver­teilt wer­den. Da ein ent­lau­fe­nes Tier in einen Unfall ver­wi­ckelt wor­den sein kann, soll­ten auch Tierärzte und ‑kli­ni­ken kon­tak­tiert werden.

Der Radius
Ältere, behin­der­te und klei­ne Hunde legen gewöhn­lich kei­ne wei­ten Strecken zurück. Deutlich anders sieht es bei denen aus, die auf­grund einer Panikattacke weg­lau­fen. Diese ren­nen oft vie­le Kilometer weit, um nach Hause zu kom­men. Ist ihnen das Areal unbe­kannt, lau­fen sie ori­en­tie­rungs­los wei­te Strecken, was die Suche sehr erschwert. Tiere, die auf­grund eines Schocks, zum Beispiel nach einem Unfall, weg­lau­fen, ren­nen oft weit und suchen dabei Plätze mit wenig Menschenkontakt auf. Bei der Suche nach ihnen soll­ten dem­nach auch abge­le­ge­ne Standorte, leer­ste­hen­de Gebäude, Garagen und Schuppen abge­sucht werden.

Vorbeugende Maßnahmen
Damit die Hunde erst gar nicht ver­schwin­den kön­nen emp­fiehlt es sich, vor­aus­schau­end zu sein und Vorbeugemaßnahmen zu schaf­fen. Hierzu gehört das Absichern des eige­nen Grundstücks durch zum Beispiel einen aus­rei­chend hohen Zaun. Ist der Hund jagd­lich ori­en­tiert, soll­te er in für ihn beson­ders span­nen­den Gebieten, wie dem Wald, nicht abge­leint wer­den. Auch wenn Hunde das Rückrufkommando ken­nen und es gewöhn­lich beher­zi­gen, reagie­ren sie im Jagdeifer nicht mehr darauf.

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz