Rolltreppen: Kleine Hunde gehören auf den Arm, mit großen sollte eine normale Treppe oder der Aufzug genutzt werden.Sulzbach/Ts. Sie ver­ein­fa­chen uns den Alltag und brin­gen uns schnell von unten nach oben oder umge­kehrt. Millionen Menschen welt­weit nut­zen sie täg­lich. Und doch sind sie oft eine unter­schätz­te Gefahr: Rolltreppen. Stürze von Senioren und Kleinkindern, ein­ge­klemm­te Kleidungsstücke sowie ver­fan­ge­ne Haare sind nur eini­ge Beispiel dafür, dass die­se prak­ti­schen Beförderungsgeräte von Menschen mit Vorsicht genutzt wer­den soll­ten. Und von Hunden? Die soll­ten mit ihren Pfoten nie­mals eine Rolltreppe betre­ten und für die kur­ze Fahrt auf den Arm genom­men wer­den. Darauf weist die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größ­tes Haustierregister betreibt, erneut mit Nachdruck hin.

Krallen, lan­ge Haare, unvor­sich­ti­ges Auftreten mit der Pfote: Für Hunde birgt eine Rolltreppe zahl­rei­che Gefahren, derer sich das Tier nicht bewusst ist. Sogar wenn man­che Menschen ver­su­chen, ihren Tieren das Rolltreppefahren bei­zu­brin­gen. Sehr schnell kann sich bei­spiels­wei­se die Pfote in dem stäh­ler­nen Aufsatz am Ende der Rolltreppe ver­fan­gen. Die Folgen sind dann meist dra­ma­tisch. Häufig ver­lie­ren die Tiere unter gro­ßen Schmerzen eine Kralle, manch­mal muss sogar noch vor Ort von der Tierrettung ein Zeh ampu­tiert wer­den. Hunde auf einer Rolltreppe sind also tabu. Kleine Vierbeiner kön­nen auf den Arm genom­men wer­den, mit gro­ßen Hunden soll­ten ver­ant­wor­tungs­vol­le Tierhalter die Treppe nut­zen. Oder den Aufzug, der oft eben­falls zur Verfügung steht, wo Rolltreppen sind. Aber Achtung: Auch beim Einsteigen in den Aufzug müs­sen Hundehalter natür­lich acht­sam sein und auf­pas­sen, dass bei­spiels­wei­se die Leine nicht ein­ge­klemmt wird. Dennoch ist die Fahrt im Aufzug eine siche­re­re Alternative. Das weiß auch die Prüfstelle Dekra. Erst in die­sem Frühjahr warn­ten auch deren Sachverständige erneut vor den noch immer oft unter­schätz­ten Gefahren der Rolltreppe und ver­wie­sen auf zahl­rei­che Unfälle.

Im Internet und ver­mehrt in sozia­len Medien fin­den sich in letz­ter Zeit auch immer wie­der Fotos von Menschen, die mit gro­ßen Hunden auf dem Arm die Rolltreppe nut­zen. Dazu steht dann oft geschrie­ben: „Weil sein Hund Angst vor der Rolltreppe hat­te, trägt ihn die­ser Mann hin­un­ter.“ „Damit wird sowohl dem Hund als auch dem Halter unge­recht­fer­tig­ter Spott zuteil, denn bei­de machen alles rich­tig. Der Hund, weil er die Rolltreppe zu Recht scheut, der Halter, weil er sei­nem Tier die Gefahren erspart und ihn statt­des­sen auf den Arm nimmt“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight.

McCreight wünscht sich daher, dass im Internet auf­ge­klärt wird, statt das Thema ins Lächerliche zu zie­hen. Aber auch an den Rolltreppen selbst gebe es mehr Möglichkeiten, auf die Gefahren hin­zu­wei­sen. „Die klei­nen Schilder, die oft am Fuße der Treppe ange­bracht sind, wer­den leicht über­se­hen oder nicht ernst genom­men“, kri­ti­siert der Tierschützer und appel­liert an Verkehrsbetriebe und Kaufhäuser, deut­li­cher zu war­nen. Vor allem ist aber der Halter gefragt: Kleine Hunde gehö­ren auf den Arm, mit gro­ßen soll­te unbe­dingt eine nor­ma­le Treppe oder der Aufzug genutzt werden.

© TASSO e.V.