VIER PFOTEN erklärt: Kuscheln tut nicht nur uns,
sondern auch den Heimtieren gut.

Hamburg. Unser Alltag ist oft von Arbeitsstress und immer län­ger wer­den­den To-do-Listen geprägt. All das gerät jedoch für einen Moment in den Hintergrund, wenn der Hund sein Spielzeug auf unse­ren Schoß legt oder die Katze über die Tastatur läuft und neben­bei ihren Kopf an uns reibt. Das ist der Zeitpunkt, an dem wir eine Pause ein­le­gen und mit unse­rem Heimtier kuscheln soll­ten. Kuscheln, Streicheln und Kraulen ist etwas, das Mensch und Tier gemein­sam gut­tut und Freude berei­tet. VIER PFOTEN erklärt, was da bei Mensch und Tier passiert.

Hunde sind sozia­le Tiere, die von Natur aus eine Bindung zu Menschen, aber auch zu ande­ren Tieren suchen. Katzen sind zwar für ihre Unabhängigkeit bekannt, aber auch sie gehen auf Menschen zu und genie­ßen mensch­li­che Berührung. „In der Regel geben uns Heimtiere ein Zeichen, wenn sie Lust zu kuscheln haben. Stupst der Hund mit sei­ner Nase ans Bein oder drückt er sei­nen Körper erfreut an einen? Schnurrt die Katze in unmit­tel­ba­rer Nähe oder stößt sie mit ihrem Kopf an Ihren? Wenn ja, dann ist Kuschelzeit“, sagt Andrea Weber, Responsible Pet Ownership Coordinator bei VIER PFOTEN.

Untersuchungen haben gezeigt, dass das Kuscheln mit Hund oder Katze sowohl bei Tieren als auch bei Menschen zu einer Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin führt. Dies steht auch mit Gefühlen von Vertrauen und Einfühlungsvermögen in Verbindung und trägt zu einer stär­ke­ren Mensch-Tier-Bindung bei.

Außerdem hat der Körperkontakt zum Heimtier noch einen wei­te­ren Vorteil. „Wer sein Tier regel­mä­ßig strei­chelt, bemerkt sofort, wenn sich irgend­was ver­än­dert hat oder nicht in Ordnung ist. Schwellungen, schmerz­emp­find­li­che Stellen, Zecken oder auch unan­ge­neh­me Gerüche kön­nen schnell ent­deckt wer­den und man kann sei­nem Heimtier Hilfe zukom­men las­sen“, weiß die Tierschützerin.

Wie kuscheln?
Wie und wo ein Heimtier berührt wer­den möch­te, zeigt es in der Regel selbst. Manche Hunde mögen wil­de, „lei­den­schaft­li­che“ Umarmungen, ande­re wie­der­um lie­ber ein Streicheln oder sie legen sich ein­fach mit Körperkontakt an einen dran. Viele Katzen lie­ben es, hin­tern den Ohren gestrei­chelt zu wer­den oder oben auf dem Schwanzansatz. Eher weni­ger Katzen mögen es hin­ge­gen, den Bauch gestrei­chelt zu bekom­men, da dies eine sehr ver­letz­li­che Stelle ist.

„Achten Sie auf die Körpersprache des Tieres“, emp­fiehlt Andrea Weber. Wenn das Tier signa­li­siert, dass es nicht gestrei­chelt wer­den möch­te oder sich in sein Körbchen oder sons­ti­gen Rückzugsort zurück­zieht, soll­te das Tier auch in Ruhe gelas­sen werden.

Kinder und Heimtiere
In man­chen Situationen kön­nen ins­be­son­de­re klei­ne Kinder Schwierigkeiten haben, die Signale des Unbehagens, die ein Haustier zeigt, rich­tig zu ver­ste­hen. Dadurch kann es pas­sie­ren, dass sie die Stressgrenze des Haustiers schnell über­schrei­ten. Wenn ein Tier nicht an Kinder gewöhnt ist, soll­te eine erfah­re­ne Person stets sicher­stel­len, dass die Gefühle des Tieres nicht über­stra­pa­ziert wer­den. Viele Tiere kön­nen das spie­le­ri­sche Verhalten und die Neugier der Kinder als bedroh­lich oder beängs­ti­gend emp­fin­den. Wenn dies nicht umge­hend und ein­fühl­sam gehand­habt wird, besteht das Risiko, dass ein Kind gebis­sen oder ver­letzt wird und das Heimtier die unglück­li­chen Konsequenzen erlei­den muss. Es ist wich­tig, die­se wesent­li­chen Informationen den Kindern zu ver­mit­teln, damit sie ler­nen, die Privatsphäre eines Heimtieres zu respek­tie­ren und zu akzeptieren.