Wer mit Hund oder Katze verreisen will, sollte sein Tier gut vor Parasiten schützen – denn diese können bedrohliche Krankheiten übertragen (Foto: ESCCAP | unsplash, Emerson Peters)Köln. Wer mit Hund oder Katze ver­rei­sen will, soll­te sein Tier gut vor Parasiten schüt­zen – denn die­se sind nicht nur läs­tig, sie kön­nen auch bedroh­li­che Krankheiten über­tra­gen. Vor allem im süd­li­chen Europa, ein­schließ­lich aller Mittelmeer- sowie auch ost­eu­ro­päi­scher Länder, gilt es, Parasitenbefall bei Haustieren wirk­sam vor­zu­beu­gen. Übrigens: Auch wer die Ferien mit sei­nem Tier in Deutschland ver­bringt, soll­te sich nicht in fal­scher Sicherheit wie­gen. Im Zuge des Klimawandels und des zuneh­men­den Reiseverkehrs mit Tieren haben sich eini­ge nicht-hei­mi­sche Parasiten auf den Weg gemacht und sind inzwi­schen auch in Deutschland anzutreffen.

Parasitenschutz – was ist notwendig?
Grundsätzlich soll­ten Hunde und Katzen vor geplan­ten Reisen in Risikogebiete vor fol­gen­den Parasiten geschützt werden:

  • Flöhe
    Flöhe sind in Europa das gan­ze Jahr über aktiv, ein Befall ist sehr unan­ge­nehm und hart­nä­ckig. Zudem kön­nen Flöhe Krankheiten über­tra­gen, etwa den Gurkenkernbandwurm.
  • Zecken
    Ein geeig­ne­ter Zeckenschutz ist von größ­ter Bedeutung, da Zecken bestimm­te Erkrankungen wie Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose oder Anaplasmose über­tra­gen kön­nen. Das Risiko für die­se Erkrankungen ist von Region zu Region unter­schied­lich – es gibt jedoch kein Land in dem kei­ne Zecken leben, die nicht als poten­zi­el­le Überträger einer Krankheit infra­ge kom­men könnten.
  • Mücken
    Stechmücken kön­nen ins­be­son­de­re in Mittelmeerländern sowie in süd­ost­eu­ro­päi­schen Ländern Herz- und Hautwürmer über­tra­gen. Die sehr klei­nen Schmetterlingsmücken sind eben­falls dort als Überträger für die Infektion von Hunden mit der häu­fig lebens­lang bestehen blei­ben­den und sehr schwer ver­lau­fen­den Leishmaniose verantwortlich.
  • Magen-Darm-Würmer
    Auch vor Spul‑, Haken- und Bandwürmern soll­ten Haustiere geschützt wer­den, ent­we­der mit­hil­fe eines Wurmmittels oder durch eine ent­spre­chen­de Wurmkontrolle durch Kotuntersuchungen (die eine Infektion jedoch nicht sicher aus­schlie­ßen kann).

Wann soll­te der Schutz beginnen?
Der Schutz vor Flöhen und Zecken soll­te grund­sätz­lich auch hier­zu­lan­de wäh­rend der Aktivitätsphase je nach Expositionsrisiko erfol­gen. Dies kann unter Umständen durch­aus einen ganz­jäh­ri­gen Schutz bedeu­ten. Der Mückenschutz kann eini­ge Tage vor Reisebeginn erfol­gen, idea­ler­wei­se eine Woche vor Reiseantritt, spä­tes­tens jedoch 24 Stunden zuvor erfol­gen soll­te. Es ste­hen auch Kombinationspräparate zur Verfügung, die vor meh­re­ren Parasiten gleich­zei­tig schüt­zen – der Tierarzt kann ein geeig­ne­tes Mittel emp­feh­len. Seit eini­gen Jahren steht auch ein Impfstoff zur Verfügung. Hierfür soll­ten Tierhalter etwas mehr Zeit ein­pla­nen, denn vor der ers­ten Impfung ist ein Leishmaniose-Test erfor­der­lich und – bei nega­ti­vem Ergebnis – erfol­gen anschlie­ßend drei Impfungen inner­halb von etwa zehn Wochen. Allerdings ist zu beach­ten, dass der Impfstoff kei­nen siche­ren Schutz vor der Erkrankung bietet.

ESCCAP-Reisetest und Erinnerungsservice
Neben und zusätz­lich zu der Beratung des Tierarztes bie­tet ESCCAP Tierhaltern auf www​.hund​-kat​ze​-wuer​mer​.de und www​.esc​cap​.de einen kos­ten­lo­sen Reisetest an. Dieser bie­tet eine Übersicht für die wich­tigs­ten Maßnahmen zum Parasitenschutz im euro­päi­schen Ausland. Hier kön­nen Tierbesitzer außer­dem den kos­ten­lo­sen Erinnerungsservice für den not­wen­di­gen Parasitenschutz nutzen.

ESCCAP Deutschland e.V.