Tipps zum Schutz vor der juckenden Plage

Der Stich der Grasmilbe ist für das Tier nicht zu spüren. Dieser löst jedoch in der Haut eine allergische Reaktion aus, die mit einem starken Juckreiz einhergeht.Köln. Sie sind win­zig klein, oran­ge-rot gefärbt und lau­ern im Sommer und Herbst im Gras und auf ande­ren, vor­zugs­wei­se nied­rig wach­sen­den Pflanzen: die Larven der Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autum­na­lis). Herbstgrasmilben kom­men fast in ganz Mitteleuropa vor und tre­ten, wie der Name bereits andeu­tet, gehäuft gegen Ende des Sommers sowie im Herbst auf. Diese sehr klei­nen (< 1 mm), röt­li­chen und sechs­bei­ni­gen Milben fin­den sich auf Weiden und Wiesen, in Gärten und Parks sowie an Waldrändern an feuch­ten, war­men, von Sonne beschie­ne­nen Stellen. Die Herbstmilbe wird auch oft als Herbstgrasmilbe, Heumilbe oder Grasmilbe bezeich­net, sie hat aber nichts mit den Grasmilben zu tun.

Läuft ein pas­sen­der Wirt vor­bei, wie ein Hund, eine Katze oder auch ein Mensch, las­sen sich die klei­nen Plagegeister ein­fach von den Pflanzen abstrei­fen. Auf Tier oder Mensch ange­kom­men, set­zen sie sich nahe­zu unmit­tel­bar mit einem Stich in der Haut fest. Das erklärt, war­um vor­zugs­wei­se Körperregionen befal­len wer­den, die unmit­tel­bar mit dem Boden oder den Pflanzen in Kontakt gekom­men sind, wie zum Beispiel Pfoten, Beine, Bauch, Brust oder Schnauze.

Juckreiz durch Milben-Speichel
Der Stich der Grasmilbe ist für das Tier nicht zu spü­ren. Allerdings, son­dern die Grasmilben-Larven, die sich in der Haut für eini­ge Tage von Zellsaft und Lymphflüssigkeit ihres Wirts ernäh­ren, bei ihrem Stich Speichel ab. Dieser löst in der Haut eine all­er­gi­sche Reaktion aus, die bei Mensch und Tier mit einem star­ken Juckreiz ein­her­geht. Während die Milbenlarven ihren Wirt nach weni­gen Tagen – und auch ohne jeg­li­che medi­zi­ni­sche Behandlung – wie­der ver­las­sen, um sich in der frei­en Natur zu aus­ge­wach­se­nen Milben wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, bleibt der Juckreiz oft noch eini­ge Zeit danach bestehen.

Wie kann man sei­nen Vierbeiner vor den Grasmilben-Larven schützen?
Gegen Herbstgrasmilben gibt es kein „Patentrezept“. Einem Befall kön­nen Tierbesitzer am bes­ten vor­beu­gen, indem sie ihre Katze vor­über­ge­hend im Haus hal­ten oder mit ihrem Hund Auslaufflächen ver­mei­den, auf denen sich bekann­ter­ma­ßen vie­le Milben befin­den. Bestimmte Präparate gegen Floh- und Zeckenbefall, die beim Tierarzt erhält­lich sind, schre­cken auch Herbstgrasmilben ab. Besonders bewährt haben sich Sprays, die alle drei bis fünf Tage direkt auf die gefähr­de­ten Körperstellen auf­ge­tra­gen wer­den kön­nen. Alternativ kön­nen Tierhalter ihr Tier alle paar Tage mit medi­zi­ni­schen Shampoos waschen, die Wirkstoffe der Pyrethroid-Klasse enthalten.

Diese Maßnahmen hel­fen, wenn es bereits zu einem Befall gekom­men ist
Auch wenn der Befall mit Herbstgrasmilben grund­sätz­lich nur vor­über­ge­hend ist und von allein wie­der ver­schwin­det, erzeugt er in die­ser kur­zen Zeit den­noch einen für das Tier quä­len­den Juckreiz. Dieser lässt sich mit­hil­fe ent­zün­dungs­hem­men­der Salben oder Cremes vom Tierarzt lin­dern. Außerdem kön­nen Tierhalter durch die Behandlung ver­mei­den, dass es durch anhal­ten­des, inten­si­ves Lecken oder Kratzen an den betrof­fe­nen Stellen zu einer ernst­haf­ten Schädigung der Haut kommt.

Ebenfalls wich­tig zu wis­sen: Auch Tierbesitzer kön­nen sich die läs­ti­gen Plagegeister zuzie­hen, eine Übertragung erfolgt aller­dings nur direkt von befal­le­nen Pflanzen aus. Eine Übertragung von Tier zu Mensch oder auch von einem Tier zum ande­ren ist hin­ge­gen nicht zu befürch­ten. Auch ein Befall der Wohnung, wie er eini­gen Tierbesitzern bei­spiels­wei­se von Flöhen bekannt ist, kommt bei der Herbstgrasmilbe nicht vor.

ESCCAP Deutschland e.V.