Wiesbaden. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) klärt dar­über auf, war­um der Volksglaube „Hunde soll man nicht baden“ nicht stimmt, wes­halb Hundehalter auch kurz­haa­ri­ge Hunderassen pfle­gen soll­ten und dass der neue Trend „Haare fär­ben“ nichts für Vierbeiner ist.

Irrtum 1: Hunde soll man nicht baden

Auch Kurzhaar-Rassen wie dieser Jack Russell-Terrier brauchen regelmäßig Fellpflege (Foto: © WZF GmbH)Wenn man Hunde badet, lei­det der Schutzmantel der Tierhaut. Dieser Irrglaube beschäf­tigt vie­le Hundehalter, und des­halb ver­zich­ten sie gänz­lich auf das Baden ihres Vierbeiners. Doch die Sorge ist unbe­grün­det, beru­higt ZZF-Vorstandsmitglied und Hundesalon-Inhaberin Ute Klein: „Hundehalter, die ihr Tier in Maßen, also etwa alle acht bis zehn Wochen mit spe­zi­el­lem Hundeshampoo waschen, tun ihrem Tier viel Gutes, denn Ausbürsten und Kämmen allei­ne besei­ti­gen nicht immer jeden Dreck.“ Gerade wenn die Tiere sich häu­fig im Dreck wäl­zen oder durch schmut­zi­ge Pfützen ren­nen, sei es wich­tig, den Dreckspatz mit Wasser und Hundeshampoo zu waschen. Der haut­ei­ge­ne Fettfilm rege­ne­rie­re sich bei wohl dosier­tem Baden sehr schnell.

Aber damit ist es nicht getan. „Damit sich die Tiere in ihrer Haut wohl füh­len, ist das anschlie­ßen­de Trockenfönen und gleich­zei­ti­ge Bürsten genau­so bedeut­sam. Denn auch auf die­sem Weg lösen sich abge­stor­be­ne Haare aus dem Fell, die Haut wird gut belüf­tet, was wie­der­um Pilz- und ande­ren Hauterkrankungen vor­beugt“, weiß Ute Klein.

Irrtum 2: Kurzhaar-Rassen benö­ti­gen wenig Pflege

Hunde mit kur­zem Fell sind in allen Belangen weni­ger pfle­ge­inten­siv. Diese These mag für ange­hen­de Hundehalter ver­lo­ckend klin­gen. Doch was ist dran? „Bei jedem Hund erneu­ert sich die obers­te Hautschicht monat­lich, egal ob kurz- oder lang­haa­rig“, klärt ZZF-Heimtierpflegerin Britta Mattes auf. „Deshalb ist es wich­tig, gründ­lich zu käm­men und aus­zu­bürs­ten; nicht zuletzt um auf die­sem Weg auch früh­zei­tig etwa­ige Hautveränderungen zu erken­nen.“ Sein Tier pfle­gen zu kön­nen, sei zudem – wie das Spielen – ein wich­ti­ger Faktor für eine gute Hund-Mensch-Beziehung und daher auch für kurz­haa­ri­ge Rassen wich­tig. Britta Mattes gibt zudem zu beden­ken, dass auch kurz­haa­ri­ge Rassen vie­le Haare ver­lie­ren können.

Irrtum 3: Fellfärben macht dem Hund nichts aus

Menschen fär­ben sich wie selbst­ver­ständ­lich die Haare, war­um nicht mal dem Hund einen neu­en Look ver­pas­sen? Solche und ähn­li­che Aussagen hört Britta Mattes immer wie­der. Doch so harm­los, wie es klingt, ist der neue Trend nicht. „Es gibt gute Gründe, sei­nem Hund die­se Tortur nicht anzu­tun“, erklärt Britta Mattes. Zum einen dau­ert das Färben des Fells meh­re­re Stunden. In die­ser Zeit muss der Hund still­hal­ten und kann sei­nem Bewegungsdrang nicht nach­kom­men. Viele Hundehalter, die das Fell ihres Tieres fär­ben, machen sich kei­ne Gedanken dar­über, dass ihr Tier nun anders riecht und aus­sieht. Dadurch kann der Vierbeiner mög­li­cher­wei­se eine ande­re, frem­de oder sogar aggres­si­ve Wirkung auf Artgenossen haben. „Alles in allem ein sehr frag­wür­di­ges Hobby und meist nur ein Vergnügen für den Halter“, so das Resümee der Hundeexpertin. Sie ergänzt: „Die Heimtierpfleger im ZZF haben sich in ihren Leitlinien schon vor lan­ger Zeit dazu ver­pflich­tet, auf das Fellfärben von Hunden zu verzichten.“