Ingelheim. Hunde benö­ti­gen regel­mä­ßi­gen Auslauf und es gilt, sie vor Parasitenbefall zu schüt­zen. Neben Zecken und Flöhen gibt es auch Grabmilben (Sarcoptes sca­bi­ei var. canis), die Hunde befal­len kön­nen. Sie lösen die Fuchsräude aus. Die Fuchsräude tritt in man­chen Regionen Deutschlands ver­mehrt auf.¹ Nachfolgend fin­den Sie hilf­rei­che Tipps gegen die­se para­si­tä­re Hauterkrankung:

Welche Symptome löst die Fuchsräude bei mei­nem Hund aus?
Grabmilben boh­ren Gänge in die Haut und legen dort Eier ab. Hunde reagie­ren mit aus­ge­präg­tem Juckreiz – das wich­tigs­te Symptom für eine Fuchsräude. Bakterien besie­deln die durch Kratzen beein­träch­tig­te Haut und ver­stär­ken die Symptome.

Gut zu wis­sen: Achten Sie auf gerö­te­te Haut an Kopf oder Beinen, Haarausfall und ande­re Hautveränderungen wie Papeln, Pusteln oder Krusten. Bei einem Verdacht auf Räude kon­tak­tie­ren Sie Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt, um das wei­te­re Vorgehen zu besprechen.

Haarausfall bei einem räudigen Fuchs Hund mit starkem Grabmilbenbefall

Deutlich erkenn­ba­rer Haarausfall bei einem räu­di­gen Fuchs (links) sowie Hautveränderungen
bei einem Hund mit star­kem Grabmilbenbefall (rechts) [Bilder: Shutterstock].

Wie bekommt mein Hund Fuchsräude?
Die Fuchsräude ist hoch­an­ste­ckend. Sie wird vor allem von Tier zu Tier über­tra­gen. Da häu­fig Füchse befal­len sind, infi­zie­ren sich Haushunde meist durch den Kontakt zu einem Fuchs, des­sen Bau oder durch Wälzen in Fuchskot. Weil sich Füchse immer öfter auch in besie­del­ten Gebieten auf­hal­ten, kön­nen neben Jagdhunden auch Familienhunde betrof­fen sein.

Gut zu wis­sen: Bleiben Sie beim Spazierengehen in Gebieten, in denen die Fuchsräude auf­tritt, auf aus­ge­wie­se­nen Waldwegen und füh­ren Sie die Hunde gege­be­nen­falls an der Leine.

Was müs­sen Hundehalter noch wissen?
Die Grabmilben des Hundes kön­nen vor­über­ge­hend auch bei Hundehaltern Juckreiz aus­lö­sen. Die Milben kön­nen sich auf mensch­li­cher Haut jedoch nicht ver­meh­ren. Daher ver­schwin­den die Symptome in der Regel auch ohne Behandlung nach cir­ka zwei Wochen von selbst.

Gut zu wis­sen: Es soll­ten alle poten­zi­ell ver­un­rei­nig­ten Bereiche (Hundekorb, Hundedecke, Bürsten, Spielzeug) gründ­lich gerei­nigt wer­den. Wenn Sie Hautveränderungen bei sich fest­stel­len, kon­tak­tie­ren Sie dazu Ihren Arzt.

Wie kann die Fuchsräude behan­delt werden?
Da die Fuchsräude hef­ti­gen Juckreiz ver­ur­sacht und sehr anste­ckend ist, ist eine schnel­le Behandlung wich­tig. In Ihrer Tierarztpraxis gibt es inno­va­ti­ve Medikamente gegen die Fuchsräude, die zum Beispiel als Kautablette monat­lich ver­ab­reicht wer­den und zusätz­lich gegen ande­re Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer wir­ken. Für Besitzer von fut­ter­sen­si­blen Hunden gibt es effek­ti­ve Medikamente, die kei­ne Fleischbestandteile, Weizen oder unnö­ti­ge Zusatzstoffe ent­hal­ten. Zu Beginn der Behandlung kön­nen zusätz­lich juck­reiz-lin­dern­de Medikamente hel­fen. Spezielle Shampoos behan­deln zudem bak­te­ri­el­le Infektionen.

Gut zu wis­sen: Ihr Tierarzt ist der opti­ma­le Ansprechpartner für eine genau auf Ihren Hund ange­pass­te Parasitenkontrolle.

Stark gegen Fuchsräude
Die Fuchsräude ist hoch­an­ste­ckend aber sehr gut behan­del­bar. Dank effek­ti­ver Medikamente und der genann­ten ein­fa­chen Schutzmaßnahmen sind Hunde gut gewapp­net und Milben haben kei­ne Chance!

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Drei Fragen an Dr. Christina Jehle vom Landesjagdverband Baden-Württemberg
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Gibt es in Deutschland Gebiete für die Fuchsräude, in denen man beson­ders auf­pas­sen sollte?
Es gibt immer wie­der Zeiten und Regionen, in denen die Räude ver­mehrt auf­tritt. An kon­kre­ten Zahlen ist das aller­dings nicht fest­zu­ma­chen, da die Räude nicht mel­de­pflich­tig ist. Bei den jewei­li­gen Untersuchungsämtern wer­den aber die Fälle erfasst, die dort zur Untersuchung ein­ge­schickt wurden.

Wie schüt­zen Jäger ihre Hunde?
Die Jäger, die ihre Hunde für die Fuchsjagd ein­set­zen, sind in der Regel sen­si­bi­li­siert und schüt­zen ihre Hunde durch ent­spre­chen­de Präparate. „Normale“ Hundehalter soll­ten ihre Hunde gene­rell von Füchsen und deren Bauten fern­hal­ten, nicht nur wegen der Räude, son­dern auch wegen des Ansteckungsrisikos mit Staupe.

Wo kann man einen poten­zi­el­len Fall melden?
Die Sichtung eines Fuchses mit Räude kann man beim Veterinäramt mel­den oder aber die ört­lich zustän­di­gen Jagdausübungsberechtigten kontaktieren.

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Quellen
1. u.a.: Schwarzwälder Bote: Fuchsräude ver­mehrt auf­ge­tre­ten, 16.2.2020. URL (letz­ter Zugriff am 13.3.2020); Heidelberg24: Fuchsräude bricht in Region aus: Was Hundebesitzer jetzt wis­sen müs­sen! 14.1.2020. URL (letz­ter Zugriff am 13.3.2020);Zollern Alb Kurier: Im Zollernalbkreis ist die Fuchsräude auf dem Vormarsch: Auch Hunde sind gefähr­det, 19.1.2020 URL (letz­ter Zugriff 13.3.2020)

Parasitenportal, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH