Düsseldorf. Zur Seite schauen, am Boden schnüffeln oder mit den Augen blinzeln – all diese Verhaltensweisen zählen zu den Beschwichtigungssignalen des Hundes. Diese dienen dazu, Konflikte zu umgehen und Spannungen abzubauen und sind ein wichtiger Teil der Hundesprache. Richtig gedeutet, verraten sie dem Menschen vieles über die Gemütslage ihres Vierbeiners.
„Mit Beschwichtigungssignalen versuchen Hunde, bestimmte Situationen zu entschärfen, Auseinandersetzungen zu lösen oder sich selbst zu beruhigen“, erklärt Erika Müller, die Vorsitzende der Interessengemeinschaft unabhängige Hundeschulen e.V. „Hunde haben ein riesiges Repertoire an Beschwichtigungssignalen.“ Häufig beobachtet werden zum Beispiel das Schlecken der Nase oder das Anlegen der Ohren. Viele Hunde drehen aber auch den Kopf zur Seite oder verlangsamen ihre Bewegungen.
In erster Linie dienen die Beschwichtigungssignale der Kommunikation mit Artgenossen. Die Tiere teilen einander mit, wenn sie etwas beunruhigt, oder sie merken, dass ein anderer Hund beunruhigt ist. Sie beschwichtigen damit sich selbst genauso wie ihr Gegenüber. „Daher sollten Hundehalter ihren Tieren auf Spaziergängen genug Freiraum lassen, diese Signale zu zeigen und von anderen Hunden zu empfangen“, meint Müller.
Auch in der Kommunikation zwischen Mensch und Vierbeiner sind die Beschwichtigungssignale wichtige Informationsquellen: „Die Tiere zeigen, wenn ihnen etwas unangenehm ist, sie unsicher oder beunruhigt sind“, sagt Müller. So lernen Herrchen oder Frauchen zum Beispiel, ihren Hund nicht ganz so fest zu knuddeln, ihm nicht direkt ins Gesicht zu schauen oder es mit dem Training auf dem Hundeplatz so langsam gut sein zu lassen.
Wer seinen Hund aufmerksam beobachtet, kann schnell erkennen, welche Signale er gerade aussendet und was er damit meint. Auf diese Weise fühlt sich der Vierbeiner nicht nur besser verstanden, die Mensch-Hund-Beziehung kann sich außerdem weiter vertiefen.
IVH
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