Leinenführigkeit: entspannt spazieren mit dem HundDüsseldorf. Es soll­te ein schö­ner Spaziergang wer­den – eigent­lich. Doch der Hund an der Leine zieht mal nach rechts, dann nach links, sprin­tet in jede Richtung, nur nicht in die, in die er lau­fen soll, und ver­zwei­felt ren­nen Frauchen oder Herrchen dem Tier hin­ter­her. „Es gibt vie­le ver­schie­de­ne Gründe, war­um ein Hund an der Leine zieht“, sagt Hundetrainerin Verena Helfrich von der Hundeschule PudelsKern. „Meiner Erfahrung nach ist das Hauptproblem oft, dass vie­le Hunde nie gelernt haben, ent­spannt an der Leine zu lau­fen und sich nach ihrem Menschen zu rich­ten.“ Daher ist für einen locke­ren Spaziergang an der Leine wich­tig, dass Hunde vor­ab trai­nie­ren, ihren Impuls zu kon­trol­lie­ren, Frustration aus­zu­hal­ten und nicht nach Gutdünken loszurennen.

„Eine gute Möglichkeit das zu trai­nie­ren ist, dem Hund bei­zu­brin­gen, ruhig neben sei­nem Menschen sit­zen zu blei­ben“, sagt Helfrich. Für das Training kön­nen Halter auch einen Ball ins Spiel brin­gen. Sie legen ihn vor die Nase des Hundes oder stup­sen den Ball an, damit er weg­rollt. Will der Hund dem Ball hin­ter­her­ja­gen, hält ihn sein Mensch davon ab. „Beispielsweise indem er ihn kör­per­sprach­lich dabei unter­bricht, dem Ball zu fol­gen. Auch Hörkommandos kön­nen dabei ein­ge­setzt werden.“

Es ist wich­tig, sich für die Übung ein ruhi­ges Plätzchen zu suchen, damit der Hund nicht abge­lenkt wird. „Denn er muss ler­nen, sich über einen län­ge­ren Zeitraum zu kon­zen­trie­ren“, sagt die Expertin. Auch spä­ter, wenn er ent­spannt an der Leine spa­zie­ren soll.

„Es gibt viel­fäl­ti­ge Methoden, eine gute Leinenführigkeit zu trai­nie­ren“, so die Expertin. „Bei der Auswahl einer Vorgehensweise fin­de ich per­sön­lich es maß­geb­lich, dass der Hund immer die Chance bekommt nach­voll­zie­hen zu kön­nen, was von ihm gewünscht ist.“ Es gibt Hunde, die bereits völ­lig auf­ge­dreht sind, wenn sie die Leine oder das Geschirr ange­legt bekom­men, weil sie mer­ken, es geht raus. „Halter soll­ten ihr Tier beru­hi­gen und ent­span­nen“, sagt die Hundetrainerin. „Der Hund muss ver­ste­hen, dass er sich beru­hi­gen und abwar­ten muss, bevor er sei­ne Belohnung bekommt.“ In die­sem Fall den Spaziergang. „Denn wenn der Spaziergang schon stür­misch beginnt, ist es in der Regel schwer, drau­ßen dem Hund Ruhe abzuverlangen.“

Auf den Hund kommt es an
Bei aller Konsequenz und dem Willen, sein Tier zu trai­nie­ren: Der Erfolg hängt von der Persönlichkeit des Hundes ab. „Es gibt offe­ne und koope­ra­ti­ve Hunde, die Halter gut allei­ne trai­nie­ren kön­nen“, sagt Helfrich. Doch es gibt auch Exemplare auf vier Pfoten, da führt kein Weg an einer pro­fes­sio­nel­len Unterstützung vor­bei. „Spätestens dann, wenn der Hundehalter ver­un­si­chert ist, wel­che Trainingsart die rich­ti­ge für sein Tier ist, soll­te er sich an einen pro­fes­sio­nel­len Hundetrainer wenden.“

Der rich­ti­ge Trainer – das pas­sen­de Training
„Bei der Auswahl des Trainings bzw. des Trainers soll­te man auf sein Bauchgefühl hören“, rät die Hundetrainerin. „Es gibt vie­le ver­schie­de­ne Trainingsmethoden und ‑wege und sie müs­sen zum Mensch-Hund-Team pas­sen.“ Fühlen sich Hund und Mensch mit einer Methode nicht wohl, dann ist es nicht die pas­sen­de, weiß die Expertin aus Erfahrung.

Hat das Mensch-Hund-Duo für sich die rich­ti­ge Trainingsmethode gefun­den, klappt es bald auch mit der Leinenführigkeit. „Abhängig von der Persönlichkeit von Mensch und Tier kann in einer über­schau­ba­ren Zeit von weni­gen Tagen bis weni­gen Wochen erreicht wer­den, dass der Hund nicht mehr an der Leine zieht“, sagt die Hundetrainerin.

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.