VIER PFOTEN gibt Tipps für den siche­ren Umgang mit Streunerhunden

Hamburg. In Deutschland begeg­nen einem nur in sel­te­nen Ausnahmefällen Hunde ohne Halter auf der Straße. Doch in vie­len Urlaubsregionen wie etwa Griechenland oder Italien, aber auch in Osteuropa oder Südostasien gehö­ren Streunerhunde zum Straßenbild. Zwar sind die meis­ten Streunerhunde sehr freund­lich, den­noch soll­te man den Tieren auf­merk­sam begeg­nen. Zum Schutz von Hunden und Menschen gibt die glo­ba­le Tierschutzstiftung VIER PFOTEN Tipps zum rich­ti­gen Umgang mit Streunern.

„Vor allem in tou­ris­ti­schen Gebieten sind Straßenhunde mensch­li­chen Kontakt gewöhnt und erhal­ten viel Aufmerksamkeit von Touristen. Diese Hunde lie­gen häu­fig ent­spannt vor Geschäften oder Cafés und freu­en sich über ein paar Streicheleinheiten“, sagt Sarah Ross, Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN. „Aber es gibt durch­aus auch miss­traui­sche Tiere, die mensch­li­che Nähe nur als poten­zi­el­le Futterquelle suchen. Einige Streunerhunde haben zudem schlech­te Erfahrungen mit Menschen gemacht. Verängstigte Tiere könn­ten sich selbst, ihre Welpen, ihr Revier oder ihr Futter verteidigen.“

Im Zweifel: Distanz wahren
Umgang mit Streunerhunden © Bogdan Baraghin | VIER PFOTENWer unsi­cher oder ängst­lich im Umgang mit Hunden ist, braucht sich den­noch kei­ne Sorgen zu machen: Solange man Distanz wahrt und die Tiere nicht bedrängt, las­sen sich Konfliktsituationen ein­fach ver­mei­den. Heimtier-Expertin Sarah Ross rät zur Aufmerksamkeit und umsich­ti­gem Verhalten: „Wer Angst hat oder sich unwohl fühlt, soll­te nie­mals panisch vor einem Streuner weg­ren­nen – das kann sei­nen Jagdinstinkt wecken, sodass er erst recht hin­ter­her­ge­lau­fen kommt. Man soll­te einem Hund außer­dem nicht dro­hen. Schreien oder das Herumfuchteln mit den Armen kann von Hunden als Bedrohung emp­fun­den wer­den. Verhalten Sie sich ruhig, star­ren Sie den Hund nicht an und zie­hen Sie sich lang­sam und ruhig aus der Situation zurück.“ Auch Hundefreunde soll­ten aut­ar­ken Rudeln, ins­be­son­de­re in abge­le­ge­nen Gegenden, bes­ser aus dem Weg gehen. „Hunde schüt­zen sich gegen­sei­tig in ihrer Gruppe. In Gebieten, wo die Tiere nicht per­ma­nent Menschen sehen, kön­nen sich die­se Gruppen durch­aus ter­ri­to­ri­al ver­hal­ten“, erklärt Sarah Ross.

Bitte nicht füttern!
Auch wenn es schwer­fällt: Streunerhunde bit­te nicht regel­mä­ßig füt­tern. „Besonders in Hotels ist es ver­lo­ckend, etwas vom Frühstücksbuffet an die Tiere zu geben. Dies hilft den Tieren jedoch lang­fris­tig nicht, denn wenn die Saison zu Ende ist und die Touristen weg sind, ver­siegt die­se Futterquelle und die Tiere haben sich in der Zeit kei­ne ande­re auf­ge­baut. Außerhalb der Saison blei­ben die Tiere dann letzt­lich unter­ver­sorgt“, erklärt die VIER PFOTEN-Expertin. „Wer den Tieren wirk­lich hel­fen will, soll­te, statt sie zu füt­tern, loka­le Tierrettungsorganisationen mit Spenden unter­stüt­zen.“ Am bes­ten, man infor­miert sich bei den Einheimischen, wel­che Organisation in der Gegend aktiv ist.

Mangel an tier­me­di­zi­ni­scher Versorgung
Selbst bei sehr zutrau­li­chen Hunden soll­te man beden­ken, dass Streunerhunde anfäl­lig für gesund­heit­li­che Probleme sind. In vie­len Urlaubsregionen man­gelt es an tier­me­di­zi­ni­scher Vorsorge und Versorgung. Viele Streuner lei­den unter Flöhen, Zecken und ande­ren Parasiten oder sind Träger von Krankheiten. Leider gibt es auch in vie­len Regionen noch die Gefahr von Tollwut, die von Hunden durch Bisse auf Menschen über­tra­gen wer­den kann.

VIER PFOTEN setzt sich seit vie­len Jahren welt­weit für Streunerhunde und ‑kat­zen ein. Die Tiere wer­den im Rahmen der Streunerhilfe bei­spiels­wei­se durch Tierarztteams der Tierschutzorganisation kas­triert, geimpft, mar­kiert und natür­lich auch wei­ter behan­delt, sofern sie Verletzungen haben.

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz