Zeckenschutz beim Hund: Nicht allein auf Impfungen verlassen

Zuletzt aktualisiert am 22. April 2019 von Stefan Richter

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Zecken können zahlreiche Erreger auf Hunde übertragen und zu ernsthaften Erkrankungen führen. Gegen manche dieser Krankheitserreger stehen Impfstoffe zur Verfügung. Doch Vorsicht: Solche Impfungen reichen nicht aus, um einen Hund ausreichend zu schützen. Denn:

  1. Gegen einige, sehr verbreitete Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden, wie beispielsweise die der Anaplasmose oder Ehrlichiose, stehen keine Impfstoffe zur Verfügung.
  2. Impfstoffe gegen die Babesiose verhindern nicht, dass sich ein Hund mit dem Babesia-Erreger ansteckt. Sie bewirken lediglich, dass der Hund nachdem er sich angesteckt hat, weniger schwer erkrankt.
  3. Über den Nutzen von Borreliose-Impfstoffen sind sich die Fachleute noch nicht einig. Denn die verschiedenen, für Hunde zugelassenen Impfstoffe schützen jeweils nur vor bestimmten Arten der Borreliose-Erreger. Gleichzeitig gibt es keine zuverlässigen Studien darüber, welche der Borrelien-Arten für Hunde am riskantesten sind. Hier sind weitere Forschungen nötig.

Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Leiter des Instituts für Parasitologie der veterinärmedizinischen FU Berlin und Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP in Deutschland, fasst als konkretes Fazit zusammen: „Impfungen gegen Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden, können einen direkten Zeckenschutz nicht ersetzen. In stark gefährdeten Regionen können sie jedoch als zusätzliche Maßnahme durchaus sinnvoll sein.“

Hundehalter sollten sich, so empfiehlt Prof.  von Samson-Himmelstjerna, zu Zeckenschutz und Impfungen in der Tierarztpraxis individuell beraten lassen. Weitere Informationen zum sachgerechten Parasitenschutz gibt es im Internet unter www.esccap.de.

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