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Zecken kön­nen zahl­rei­che Erreger auf Hunde über­tra­gen und zu ernst­haf­ten Erkrankungen füh­ren. Gegen man­che die­ser Krankheitserreger ste­hen Impfstoffe zur Verfügung. Doch Vorsicht: Solche Impfungen rei­chen nicht aus, um einen Hund aus­rei­chend zu schüt­zen. Denn:

  1. Gegen eini­ge, sehr ver­brei­te­te Krankheitserreger, die von Zecken über­tra­gen wer­den, wie bei­spiels­wei­se die der Anaplasmose oder Ehrlichiose, ste­hen kei­ne Impfstoffe zur Verfügung.
  2. Impfstoffe gegen die Babesiose ver­hin­dern nicht, dass sich ein Hund mit dem Babesia-Erreger ansteckt. Sie bewir­ken ledig­lich, dass der Hund nach­dem er sich ange­steckt hat, weni­ger schwer erkrankt.
  3. Über den Nutzen von Borreliose-Impfstoffen sind sich die Fachleute noch nicht einig. Denn die ver­schie­de­nen, für Hunde zuge­las­se­nen Impfstoffe schüt­zen jeweils nur vor bestimm­ten Arten der Borreliose-Erreger. Gleichzeitig gibt es kei­ne zuver­läs­si­gen Studien dar­über, wel­che der Borrelien-Arten für Hunde am ris­kan­tes­ten sind. Hier sind wei­te­re Forschungen nötig.

Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Leiter des Instituts für Parasitologie der vete­ri­när­me­di­zi­ni­schen FU Berlin und Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP in Deutschland, fasst als kon­kre­tes Fazit zusam­men: „Impfungen gegen Krankheitserreger, die von Zecken über­tra­gen wer­den, kön­nen einen direk­ten Zeckenschutz nicht erset­zen. In stark gefähr­de­ten Regionen kön­nen sie jedoch als zusätz­li­che Maßnahme durch­aus sinn­voll sein.“

Hundehalter soll­ten sich, so emp­fiehlt Prof.  von Samson-Himmelstjerna, zu Zeckenschutz und Impfungen in der Tierarztpraxis indi­vi­du­ell bera­ten las­sen. Weitere Informationen zum sach­ge­rech­ten Parasitenschutz gibt es im Internet unter www​.esc​cap​.de.