BTK - BordeauxdoggeDie Bundestierärztekammer weiß: Husten kann vie­le Ursachen haben

Berlin. Nass kal­tes Wetter ist klas­si­sches Erkältungswetter – über­all schnieft und hüs­telt es, und die Gefahr einer Ansteckung lau­ert über­all. Doch was, wenn auch der vier­bei­ni­ge Hausgenosse plötz­lich anfängt kräch­zend zu hus­ten? Hat er sich auch erkäl­tet oder gar von sei­nem Menschen angesteckt?

Husten beim Hund kann vie­le Ursachen haben – schließ­lich han­delt es sich dabei um einen durch­aus zweck­mä­ßi­gen Abwehrmechanismus der Atemwege, denn der Körper ver­sucht, sich auf die­sem Wege von Fremdkörpern aller Art zu befrei­en. Darum muss bei plötz­li­chem und sehr star­kem Husten immer auch dar­an gedacht wer­den, dass ein Fremdkörper, zum Beispiel Splitter von einem Stock, Knockenstücke oder Grannen, im Hundehals ste­cken. Darüber hin­aus gibt es natür­lich eine gan­ze Reihe von Erkrankungen, die Husten aus­lö­sen kön­nen, so zum Beispiel Herzerkrankungen. Die Ursache des Hustens fest­zu­stel­len, ist selbst für einen erfah­re­nen Kleintierpraktiker nicht immer ein­fach, eine gründ­li­che Untersuchung ist dar­um zur Abklärung stets notwendig.

Eine häu­fi­ge Ursache für Husten– ähn­lich dem mensch­li­chen Erkältungshusten – ist eine Infektion der obe­ren Atemwege. Trockener und keu­chen­der Husten über meh­re­re Tage, beglei­tet von star­kem Würgereiz mit und ohne schlei­mig-schau­mi­gen Auswurf kön­nen auf den soge­nann­ten Zwingerhusten hin­deu­ten. „Die Bezeichnung ist für vie­le Tierhalter irri­tie­rend: Sie bezieht sich dar­auf, dass gera­de dort, wo vie­le Hunde gehal­ten wer­den – also in Hundepensionen, Tierheimen oder frü­her in Hundezwingern – die Krankheit durch die hohe Ansteckungsgefahr beson­ders ver­brei­tet war und ist“, erklärt Dr. Thomas Steidl, prak­ti­scher Tierarzt und Mitglied im Ausschuss für Kleintiere der Bundestierärztekammer.

Die Erreger, Viren und ver­schie­de­nen Bakterien, wer­den durch Tröpfcheninfektion über­tra­gen, das heißt infi­zier­te Tiere nie­sen oder hus­ten und ste­cken so ande­re Hunde an. Gefährdet sind also beson­ders Tiere, die zum Beispiel auf Hundeplätzen oder Hundespielwiesen viel Kontakt mit Artgenossen haben, und das sind in der Regel Wohnungs- und kei­ne Zwingerhunde.

Der Zwingerhustenkomplex, wie es fach­lich heißt, kann bis zu zwei Wochen andau­ern und muss wegen der sekun­dä­ren bak­te­ri­el­len Infektion mit einem Antibiotikum behan­delt wer­den. Ganz wich­tig ist es, den kran­ken Hund in die­ser Zeit mög­lichst ruhig zu hal­ten, damit aus dem Husten nicht noch eine Lungenentzündung wird. Außerdem muss er kon­se­quent von ande­ren Tieren fern­ge­hal­ten wer­den, damit sich die­se nicht anstecken.

Zu einer Impfung rät der Tierarzt, wenn der Hund sehr viel Kontakt zu ande­ren Tieren hat, also regel­mä­ßig auf dem Hundeplatz arbei­tet oder in eine Hundepension muss. Geimpft wer­den soll­te, weil man die Keime, wenn sie ein­mal das Tier befal­len haben, oft schwer wie­der los wird. Da die Impfstoffe nicht das gesam­te Erregerspektrum des Zwingerhustenkomplexes abde­cken, garan­tiert die Impfung aller­dings nicht den hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz.

Foto: © C. Pfister