Es hängt ein Halsband an der Wand

Eines Tages, o gro­ßes Glück,
kam Herrchen mit dir unter’m Arm zurück.

Ein Bündel so schwarz und so klein,
ich glaub’s kaum, du bist wirk­lich mein?

In der ers­ten Nacht wei­nest du bitterlich.
Du fan­dest dei­ne Mutter nicht.

Neben dem Bett lagst du win­zig klein
und trös­te­test dich mit mei­nem Bein.

Die Treppen, sie waren zu hoch für dich,
auf den Armen tru­gen wir dich.

Kriegen spiel­ten wir um Tische und Bänke,
dein Hinterteil flog gegen die Schränke.

Mit der Zeit lern­test du bellen,
jeden Besucher muß­test du stellen.

Und allein­sein woll­test du nicht,
hat­test Angst, wir lie­ßen dich im Stich.

Nun wur­dest du älter, man merk­te es schon,
dich brach­te vie­les nicht aus der Façon.

Dein lang­sa­mer Gang war der bes­te Beweis,
wir wünsch­ten dich lan­ge noch in unse­rem Kreis.

Aber lei­der, nun war es so weit,
viel zu schnell ver­ging die Zeit.

Es fiel dir schwer län­ger zu steh’n,
auch konn­test du nicht mehr gut geh’n.

Eines Tages knick­test du ein.

Nun kam der Abschied, es muß­te wohl sein -
es war unser letz­ter, mein schwers­ter Gang.

Viele Jahre gabst du mir Glück,
mit Dankbarkeit und Liebe denk’ ich an DICH zurück.

Autor unbe­kannt