…so erleich­tern Sie dem neu­en Familienmitglied die Eingewöhnung

hund-1729Hattersheim. “Ein gro­ßer Teil der nach Deutschland ver­brach­ten Auslandshunde ist nicht auf der Straße gebo­ren. Sie leb­ten dort, weil sie von ihren Besitzern aus­ge­setzt wur­den; sie sind dank­bar für jede Zuwendung und gere­gel­te Versorgung”, so Petra Zipp vom Bund gegen Missbrauch der Tiere, dort seit 20 Jahren für den Auslandstierschutz ver­ant­wort­lich. Waren es frü­her die Rassehunde und spä­ter die Mischlinge, die beim Gassi gehen für Gesprächsstoff sorg­ten, so trifft man heu­te zuneh­mend mehr Hunde aus dem Auslandstierschutz. Da die­se Tiere in der Regel schon eini­ge unan­ge­neh­me, sehr prä­gen­de Erlebnisse hin­ter sich haben, ist es rat­sam, sich auf den neu­en Mitbewohner beson­ders vorzubereiten.

Zunächst soll­te der Hund gekenn­zeich­net und bei TASSO regis­triert sein. Lassen Sie nach der Übernahme des Tieres aus dem Tierheim den Hund bei TASSO auf sich umschrei­ben. Das Anleinen beim Gassi gehen soll­te in den ers­ten Wochen Pflicht sein, solan­ge man die “Tricks und Ticks” des Vierbeiners noch nicht kennt. Ein Brustgeschirr ver­hin­dert, dass ein ängst­li­cher Hund sich aus dem Halsband win­det und schützt vor Verletzungen an der Kehle bei einem uner­war­te­ten, ruck­ar­ti­gen Ziehen des Tieres. Grundsätzlich haben Hunde aus dem Ausland ein gro­ßes Freiheitsbedürfnis. Haustüren und Fenster, durch die das Tier in einem unbe­ob­ach­te­ten Moment ent­wei­chen könn­te, soll­ten daher gesi­chert werden.

Das glei­che gilt beim Aussteigen aus dem Auto: erst den Hund mit der Leine sichern, dann aus­stei­gen. Die Erfahrung zeigt, dass sich vie­le Auslandshunde anfangs wei­gern, in ein Auto zu stei­gen. Die Erklärung dafür ist ganz ein­fach: Um zu über­le­ben, haben die Hunde gelernt, Autos auf der Straße aus dem Weg zu gehen. Verbinden Sie das Ein- und Aussteigen sowie das Autofahren selbst daher mit etwas Positivem für den Hund.

Die meis­ten Auslandshunde sind sehr gut mit Artgenossen sozia­li­siert. Dennoch kann man bei einem ers­ten Kontakt mit ande­ren Hunden nie sicher sein, wie sich der eige­ne Hund ver­hält. Gegenseitige Kontaktaufnahme mit den ande­ren Besitzern, ein lang­sa­mes, aber selbst­si­che­res Annähern ohne Hektik geben genug Spielraum, den eige­nen Hund zu beobachten.

Grundsätzlich gilt: Geben Sie dem neu­en Familienmitglied Zeit, sich an alles zu gewöh­nen. Eine Reizüberflutung ist in den ers­ten Wochen eben­so wenig ange­bracht wie ein zu behü­te­tes Vorgehen. “So wird aus einem vom Leben nicht ver­wöhn­ten Hund ein dank­ba­rer Freund”, weiß Zipp durch Tausende glück­li­che Vermittlungen im bmt-Tierschutzzentrum. Mehr dazu unter www​.bmt​-tier​schutz​zen​trum​.de.

Tasso e.V.