VIER PFOTEN rät zu Sonnencreme, Handtüchern und Trinkwasser

Hamburg. Was mache ich, wenn aus­ge­rech­net mein Hund was­ser­scheu ist? Muss man Hunde nach dem Baden abtrock­nen? Bekommen Hunde Sonnenbrand? Wie ver­hin­de­re ich Probleme mit ande­ren Badenden? Antworten auf die­se und noch mehr Fragen gibt die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN.

Die meis­ten Hunde sind rich­ti­ge Wasserratten und haben extre­men Spaß am küh­len Nass. Manche las­sen sich erst zu einem Bad moti­vie­ren, wenn man sie mit einem Ball oder Stöckchen, das man ins Wasser wirft, lockt. Es gibt aber auch Hunde, die selbst bei hohen Temperaturen Baden schlicht und ein­fach nicht mögen.

Jenny am Strand - Guenther Gumhold„Wasserscheue Hunde soll­te man auf kei­nen Fall dazu nöti­gen, ins Wasser zu gehen“, warnt Heimtierexpertin Birgitt Thiesmann von VIER PFOTEN. Manche brau­chen ein­fach nur Zeit, um sich zu gewöh­nen, aber durch – gut gemein­ten – Zwang besteht die Gefahr, ihnen eine dau­er­haf­te Angst vor Wasser ein­zu­ja­gen. Wenn der Hund sich wei­gert, soll­te man mit ihm im Schatten blei­ben, um eine Überhitzung zu ver­mei­den, rät Birgitt Thiesmann. „Und natür­lich ist prin­zi­pi­ell zu beden­ken, ob sich der eige­ne Hund, wenn er nicht ins Wasser geht, über­haupt an einem Badestrand wohl fühlt.“

Wer mit sei­nem Hund Urlaub im Süden macht, ist gut bera­ten, in der Nebensaison zu fah­ren. Einerseits ist dann das Klima mil­der, ande­rer­seits gibt es mehr Strände, an denen auch Hunde ins Wasser dür­fen. „Um Enttäuschungen zu ver­mei­den, unbe­dingt Informationen ein­ho­len, bevor man in den Urlaub auf­bricht“, so Birgitt Thiesmann. Das gilt selbst­ver­ständ­lich auch für hei­mi­sche Strände, an denen auch zu einem gro­ßen Teil Hundeverbot herrscht. Bei küh­len Temperaturen und vor allem bei küh­lem Wind ist es sinn­voll, den Hund nach dem Bad mit einem Handtuch abzu­trock­nen, damit er sich nicht erkäl­tet. Gegen die Sonne ist das Hundefell prin­zi­pi­ell ein guter Schutz. Allerdings kann man das Fell lang­haa­ri­ger Hunde durch­aus ein paar Zentimeter kür­zen, da sie sehr unter der Hitze lei­den. Vorsicht: Das Fell soll­te nicht gescho­ren, son­dern wirk­lich nur getrimmt wer­den! Denn Hunde kön­nen sehr wohl auch einen Sonnenbrand und selbst einen Sonnenstich bekom­men; beson­ders hel­le Hauttypen (mit rosa Nasen und Ohren) und sehr kurz­haa­ri­ge Tiere haben Schutz nötig. Dabei ver­wen­det man idea­ler­wei­se eine unpar­fü­mier­te Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (erhält­lich in Apotheken oder Drogerien).

Wie auch beim Menschen ist es bei Hitze sehr wich­tig, dass der Hund aus­rei­chend trinkt. Trinkwasser muss immer zur Verfügung ste­hen. „Bei einem Badetag am Meer soll­ten Hundebesitzer dar­auf ach­ten, dass ihr Liebling nicht zu viel Salzwasser schluckt – das kann Durchfall ver­ur­sa­chen“, erklärt Birgitt Thiesmann. Vorsicht ist auch vor Muscheln und Glasscherben gebo­ten, die oft an Stränden lie­gen und zur Gefahr für Hundepfoten wer­den können.

Um für ein rei­bungs­lo­ses Miteinander von Tier und Mensch auch am Strand zu sor­gen, emp­fiehlt VIER PFOTEN, auf die ande­ren Badenden Rücksicht zu neh­men. „Es liegt in der Verantwortung des Besitzers dafür zu sor­gen, dass sein Hund nicht ein­fach über ande­re Badetücher läuft. Nach dem Baden, wenn sich der Hund schüt­telt, soll­te der Besitzer sei­nen Hund recht­zei­tig außer Reichweite der ande­ren Badenden gebracht haben. Wenn ich mein Tier hin­ge­gen nicht unter Kontrolle habe, soll­te ich nicht mit ihm auf beleb­ten Stränden baden gehen – das sorgt zu Recht für Ärger“, sagt Birgitt Thiesmann nachdrücklich.

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Foto: Günther Gumhold/pixelio.de