Nach VIER PFOTEN-Tipp: Polizei verhindert illegalen Welpenhandel

Tierschutzorganisation fordert Maßnahmen, um den Online-Handel mit Tieren endlich sicherer zu machen

Hamburg/Schierling. Welpenhandel verhindern. Die Beamten beschlagnahmten zwei Beaglewelpen aus Rumänien, die über eine Online-Plattform verkauft werden sollten. VIER PFOTEN fordert die Bundesregierung auf, endlich effektive Maßnahmen zu ergreifen, um den Online-Handel mit Tieren sicherer zu machen.

Tierschützer und Polizei arbeiten Hand und Hand„Wir gaben der Polizei den Hinweis, dass auf eBay-Kleinanzeigen zwei Beaglewelpen angeboten werden, die sehr wahrscheinlich aus dem illegalen Welpenhandel stammen“, sagt Birgitt Thiesmann, Expertin für den illegalen Welpenhandel bei VIER PFOTEN, die bei der Beschlagnahmung in Schierling vor Ort war. Bei der nachfolgenden Überprüfung stellten die Beamten aus fest, dass die beiden Hundebabys aus Rumänien stammten, gerade erst acht Wochen alt und ohne Tollwutimpfschutz waren. „Das ist illegal, da die Hunde viel zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden und keinen Tollwutschutz besitzen. Das ist natürlich vor allem für die Tiere tragisch, aber sie bergen auch für ihre Umwelt ein Risiko. Die erst wenigen Wochen alten Welpen haben ein schwaches Immunsystem und leiden häufig unter Parasiten und Krankheiten, wie Staupe oder Parvovirose, mit denen sie andere Hunde anstecken können.“

Tierschützer und Polizei arbeiten Hand und Hand
Die beiden Beaglewelpen befinden sich nach der Beschlagnahmung im Tierheim Regensburg in Quarantäne und werden dort versorgt. „Wir freuen uns über die spontane Einsatzbereitschaft der Polizei. Der hundeerfahrene Polizeioberkommissar Andreas Baier weiß viel über den illegalen Welpenhandel und ist dementsprechend entschieden vorgegangen. Aufgrund der hervorragenden Unterstützung des Tierschutzvereins Cats & Dogs in Not, wussten wir, wo der Welpenhändler zu finden war“, so Thiesmann.

Mehr als 50.000 Hunde jeden Monat gehandelt
Laut einer Studie der Europäischen Kommission werden jeden Monat rund 50.000 Hunde zwischen den europäischen Ländern gehandelt. Der Transport ist allerdings erst für Hunde ab einem Alter von 15 Wochen legal. „Ein Hund, der aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt wird, muss gegen Tollwut geimpft sein. Da der Impfschutz erst nach drei Wochen greift, ein Welpe aber frühestens ab einem Alter von zwölf Wochen einen wirksamen Schutz entwickeln kann, gilt das Mindest-Einfuhralter von 15 Wochen. Die beschlagnahmten Beagle waren nicht mal zehn Wochen alt“, so Thiesmann.

„Solange es keine Gesetze gibt, die den Verkauf rückverfolgbar machen und den Markt für kriminelle Händler verschließen, wird der illegale Welpenhandel weiter blühen. Die Bundesregierung muss den Handel mit Tieren endlich sicher machen.“

Unterstützen Sie VIER PFOTEN und fordern Sie gesetzliche Regelungen gegen illegalen Tierhandel und für eine Rückverfolgbarkeit: vier-pfoten.de/welpenhandel.

Wer mit dubiosen Welpenhändlern in Kontakt kommt oder verdächtige Beobachtungen macht, kann sich über die Seite www.stoppuppytraders.org bei VIER PFOTEN melden. Dort finden sich auch Informationen für einen verantwortungsvollen Welpenkauf.

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz

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