VIER PFOTEN gibt Tipps: So schützen Sie sich und Ihre Haustiere

Zecken lauern in Wäldern, hohem Gras oder im Gebüsch auf potenzielle WirtHamburg. Der mil­de Winter und die war­men Februar-Temperaturen haben nicht nur die Pflanzenwelt erweckt: Auch blut­durs­ti­ge Parasiten wie die Zecken sind aus ihrer Winterstarre erwacht und sind auf der Suche nach Opfern, die Sie aus­sau­gen kön­nen. In die­sem Jahr sind sie jetzt bereits so aktiv wie sonst in der Hochsaison und befal­len unbe­merkt Katzen und Hunde – aber auch ihre Halter. Dabei kön­nen auf Tier und Mensch zum Teil lebens­ge­fähr­li­che Krankheitserreger über­tra­gen wer­den. VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Sie sich und Ihre Heimtiere schüt­zen können.

Zecken lau­ern in Wäldern, hohem Gras oder im Gebüsch auf poten­zi­el­le Wirte. Sobald ein warm­blü­ti­ges Lebewesen, wie zum Beispiel ein Hund oder eine Katze, vor­bei­geht, las­sen sie sich fal­len und bewe­gen sich durch das Fell, bis sie die Haut errei­chen. Dabei bevor­zu­gen sie beson­ders wei­che und gut durch­blu­te­te Körperstellen wie den Lendenbereich oder die Ohren.

„Es ist rat­sam, den Hund nach jedem Freilauf und jeder Gassi-Runde sorg­fäl­tig zu über­prü­fen. Gleiches gilt für Freigänger-Katzen, die regel­mä­ßig auf Zeckenbefall unter­sucht wer­den soll­ten. Im Falle des Auffindens von Zecken ist eine sofor­ti­ge Entfernung erfor­der­lich, da die Parasiten beim Saugen Speichel abson­dern kön­nen, der poten­zi­ell gefähr­li­che Krankheitserreger ent­hal­ten könn­te“, sagt Dr. Judith Förster, Diplom-Biologin und Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN.

Doch auch Tierhalter:innen soll­ten sich auf Zecken unter­su­chen, denn die Krankheitserreger kön­nen für Menschen eben­falls gefähr­lich und im schlimms­ten Fall töd­lich sein, was ins­be­son­de­re für FSME oder Borreliose gilt. Besondere Vorsicht ist gebo­ten, wenn man sich in Süd- und Ostdeutschland auf­hält. Auf der Seite des Robert Koch Instituts (RKI) kann man sehen, wel­che Regionen in Deutschland als Risikogebiet für FSME gelten.

So ent­fer­nen Sie Zecken richtig
Wenn sich eine Zecke bereits fest­ge­bis­sen hat, ist es wich­tig, sie sofort zu ent­fer­nen und nicht dar­auf zu war­ten, dass sie voll­ge­so­gen abfällt. Mit behut­sa­mem Vorgehen und der Verwendung einer Zeckenzange oder eines klei­nen „Kuhfußes“ kann die Zecke vor­sich­tig her­aus­ge­zo­gen wer­den. Judith Förster warnt: „Bei Verwendung der Zeckenzange oder des Kuhfußes soll­te man so nah wie mög­lich an die Haut des Hundes oder der Katze her­an­ge­hen, damit die Zecke gut in der Zange sitzt. Anschließend den Parasiten lang­sam und mit gleich­mä­ßi­gem Zug her­aus­lö­sen. Auf kei­nen Fall quet­schen, da die Zecke sonst mög­li­cher­wei­se noch mehr Erreger absondert.”

Nach der Entfernung soll­te die Stichstelle mit Desinfektionsmittel gerei­nigt wer­den. Auch danach ist es wich­tig, auf­merk­sam zu blei­ben. Die Heimtierexpertin emp­fiehlt: „Wenn die Haut nach dem Stich gerö­tet bleibt oder sich an der Stelle eine Entzündung ent­wi­ckelt, soll­te das Tier einem Tierarzt oder einer Tierärztin vor­ge­stellt wer­den. Insbesondere, wenn der betrof­fe­ne Hund oder die Katze Symptome wie Fieber, Mattigkeit oder geschwol­le­ne Lymphknoten zeigt, soll­te dies über­prüft werden.“

Was hilft, was nicht: Mit dem rich­ti­gen Schutz Zeckenstiche verhindern
Zeckenstiche stel­len für jedes Tier ein Gesundheitsrisiko dar. Der bes­te Schutz ist Vorsorge: Um sein Heimtier opti­mal zu schüt­zen, soll­te es im bes­ten Fall gar nicht erst gesto­chen wer­den. Tierhalter:innen ste­hen auf dem Markt ver­schie­de­ne Anti-Zeckenmittel von Spot-ons über Parasitenhalsbänder, Tabletten bis zu ver­schie­de­nen Ölen zur Auswahl. Doch nicht allen Mitteln lässt sich wis­sen­schaft­lich eine Wirksamkeit nach­wei­sen. „Auf natür­lich ange­prie­se­nes Kokosöl oder auch äthe­ri­sche Öle fürs Fell, soll­te man lie­ber ver­zich­ten. Zu Beginn des Frühjahrs lohnt sich eine Beratung in einer tier­ärzt­li­chen Praxis, denn es gibt ver­schie­de­ne Präparate, die für Zecken abschre­ckend oder auch abtö­tend wir­ken. Aber nicht jedes Produkt ist für jedes Tier geeig­net“, rät die Heimtierexpertin Judith Förster.

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz