Pfotencheck beim Hund im WinterDüsseldorf. Viele Menschen ken­nen es von sich selbst: Im Winter sind die Hände oft sprö­de, manch­mal auch ris­sig. Dem Hund geht es nicht anders. Zumal er ja bei Kälte auf mit Eis, Schnee und Salz bedeck­ten Wegen qua­si „bar­fuß“ läuft. Rauer Teer oder Rollsplitt machen den Pfoten ohne­hin ganz­jäh­rig zu schaf­fen. Damit der bes­te Freund des Menschen den Winter den­noch unbe­schwert genie­ßen kann, ist die rich­ti­ge Pflege der Pfoten das A & O.

„Grundsätzlich ist es wich­tig, nach jedem Spaziergang die Pfoten des Vierbeiners auf Verschmutzungen und Fremdkörper zu über­prü­fen und die­se zu ent­fer­nen“, betont Dr. Heidi Bernauer-Münz, prak­ti­zie­ren­de Tierärztin, Tierverhaltenstherapeutin und Vorsitzende des Arbeitskreises für Kleintiere der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. „Verletzungen an den Ballen oder zwi­schen den Zehen kön­nen sich leicht infi­zie­ren. Dann ist der Gang zum Tierarzt not­wen­dig und die Heilung kann lang­wie­rig sein. Daher ist Vorsorge in jedem Fall bes­ser als Nachsicht.“

Pfoten auch zwi­schen den Zehen auf Fremdkörper untersuchen
Für Pfotencheck und ‑pfle­ge sind nur weni­ge Minuten täg­lich erfor­der­lich. Dabei ist es wich­tig, beson­ders die Bereiche zwi­schen den Ballen zu unter­su­chen, denn beim Aufsetzen der Pfoten wäh­rend des Laufens wer­den die Zehen auf­ge­spreizt und Schmutz und Fremdkörper kön­nen sich auch dort fest­set­zen. Da man­che Hunde an den „Füßen“ kit­ze­lig sind, las­sen sie sich nicht gern dort anfas­sen und zie­hen die Pfoten immer wie­der weg. „Mit ein wenig Übung und Geduld kann man dem Hund bei­brin­gen still­zu­hal­ten. Am bes­ten fängt man schon im Welpenalter mit dem Training an und för­dert durch Leckerchen die Bereitschaft des Hundes zur Körperpflege“, so die Tierärztin.

Nach der Reinigung Pfoten eincremen
Neben der rou­ti­ne­mä­ßi­gen Kontrolle benö­ti­gen Hundepfoten im Winter zusätz­lich Pflege. Dr. Bernauer-Münz: „Dafür die Pfotenballen und ‑zehen sowie die Zwischenräume der Zehen mit einem feuch­ten Tuch von Schmutz und Salz rei­ni­gen und gut abtrock­nen. Da Hunde gern ihre Pfoten lecken, wür­den sie sonst das Salz auf­neh­men und das bekommt ihnen nicht gut. Anschließend Zehen und Ballen gege­be­nen­falls mit einer geeig­ne­ten Fettcreme oder einem spe­zi­el­len Pfotenspray behan­deln. Dies emp­fiehlt sich beson­ders dann, wenn die Haut bereits sprö­de ist.“

Bei Hunderassen mit lan­gem Fell kann sich an den Haaren zwi­schen den Zehen und Ballen Schnee fest­set­zen und zu Eisklumpen ver­dich­ten. Oft sind auch klei­ne Steinchen mit dabei. „Das ist dann sehr schmerz­haft für den Hund beim Gehen und Verletzungen kön­nen die Folge sein. Daher soll­te das Fell mit einer abge­run­de­ten Schere regel­mä­ßig gekürzt wer­den, wobei dar­auf zu ach­ten ist, dass die Haut nicht ver­letzt wird“, emp­fiehlt Dr. Bernauer-Münz. Auch spe­zi­el­le Hundeboots kön­nen die Pfoten schützen.

Beherzigen Hundehalter die­se Tipps, kann der Vierbeiner auch bei Eis und Schnee unbe­schwert her­um­tol­len und kommt auf gesun­den Pfoten durch den Winter.

IVH