An der chronischen Nierenerkrankung (CNE) leiden vor allem ältere Hunde und Katzen.

Bonn. Schwere Erkrankungen kom­men nicht immer mit ein­deu­ti­gen Symptomen daher. Manche ver­lau­fen zunächst unauf­fäl­lig und schrei­ten lang­sam, aber kon­ti­nu­ier­lich fort. Sie wer­den dann häu­fig nicht erkannt oder falsch zuge­ord­net. Besonders pro­ble­ma­tisch ist dies bei älte­ren Tieren. Wer hat es nicht schon ein­mal sel­ber gesagt: „Unser Liebling wird eben alt.“

Bei CNE immer frisches Trinkwasser an möglichst vielen Stellen bereitzustellenDie chro­ni­sche Nierenerkrankung bei Hund und Katze (CNE) – auch unter der Bezeichnung chro­ni­sche Niereninsuffizienz (CNI) bekannt, ist solch eine schlei­chend auf­tre­ten­de und vom Tierhalter oft­mals unter­schätz­te Krankheit. Woran kann man sie erken­nen? Betroffene Tiere trin­ken mehr als üblich, set­zen mehr Harn ab oder ver­lie­ren ihren Appetit. Sie lei­den unter Übelkeit, neh­men ab und sind häu­fig müde. Das Fell wird stumpf. Diese Veränderungen tre­ten jedoch nicht zwin­gend bei allen erkrank­ten Tieren und auch nicht immer gleich­zei­tig auf. Das erklärt, war­um beim Halter nicht sofort alle Alarmglocken läu­ten – mit fata­lem Ausgang. Denn die sicht­ba­ren Symptome zei­gen sich erst, wenn die Krankheit schon weit fort­ge­schrit­ten ist.

Nierenerkrankungen kom­men bei Hunden und Katzen häu­fig vor, vor allem älte­re Tiere sind betrof­fen. Man schätzt, dass bis zu 20 Prozent aller Katzen, die älter als sie­ben Jahre sind, an CNE erkrankt sind, bei Katzen über fünf­zehn Jahren steigt die Häufigkeit sogar auf ein Drittel. Aber auch rund sechs Prozent aller Hunde lei­den an einer CNE. Sie ist die häu­figs­te Todesursache bei Hunden und Katzen im Seniorenalter.

Diese Nierenerkrankung ist nicht heil­bar. Bei einer Diagnose ste­hen aber eine Reihe von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die die Krankheit ver­zö­gern und abmil­dern kön­nen. Das macht Vorsorgeuntersuchungen beim älte­ren Tier so extrem wich­tig. Dazu soll­te auch eine Blutuntersuchung gehö­ren, über die man CNE inzwi­schen dia­gnos­ti­zie­ren kann. Je frü­her die Krankheit erkannt wird, des­to bes­ser die Möglichkeiten, das Tier zu unter­stüt­zen. Die Behandlung der CNE ist immer eine Langzeittherapie. Hierbei kommt es dar­auf an, die ver­schie­de­nen Aspekte der Erkrankung zu bekämp­fen und an meh­re­ren Punkten anzu­set­zen. Der Fütterung kommt dabei eine beson­de­re Bedeutung zu. Der Tierarzt kann hier bera­ten und spe­zi­el­le Nierendiäten emp­feh­len, mit denen sich der Verlauf der Krankheit deut­lich ver­lang­sa­men lässt. Begleiterkrankungen wie bei­spiels­wei­se Bluthochdruck, Erbrechen oder Anämie kön­nen zusätz­lich durch ent­spre­chen­de Medikamente gemil­dert wer­den. Hunde- und Katzenhalter soll­ten auch ein beson­de­res Augenmerk dar­auf haben, den Patienten stets aus­rei­chend fri­sches Trinkwasser an mög­lichst vie­len Stellen im Haushalt bereitzustellen.

Weitere Informationen: Hintergrundinformationen zur chro­ni­schen Nierenerkrankung (CNE)

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)