Tierisch beste Freunde

Hunde geben Kindern ein Gefühl von SicherheitDüsseldorf. Spielpartner, Zuhörer, Kuscheltier – freund­li­che Hunde kön­nen vie­le sozia­le Funktionen für die Kinder in ihrer Familie über­neh­men. Eine Studie aus den USA hat jetzt gezeigt, wie gut die Vierbeiner Kinder vor emo­tio­na­lem Stress schützen.

Es gibt vie­le Gründe, wes­halb Kinder Hunde lie­ben: Das wei­che Fell lädt zum Streicheln und Kuscheln ein. Die Freude am gemein­sa­men Spiel lässt allen Kummer ver­ges­sen. Und die Treue und Anhänglichkeit der Vierbeiner ist für Kinder ein Stabilisator in einer schnell­le­bi­gen Welt, in der sich Eltern tren­nen und Mitschüler gemei­ne Dinge sagen. Wie viel Sicherheit der Familienhund einem Kind ver­mit­teln kann, das hat nun Dr. Kathryn A. Kerns von der US-Universität Kent State in einer Studie unter­sucht. „Wir woll­ten wis­sen, ob Hunde Kinder auch in emo­tio­na­len Stresssituationen unter­stüt­zen“, sagt die Entwicklungspsychologin.

Kurzvortrag mit Hund vor Fremden
Die Wissenschaftlerin und ihr Team berei­te­ten eine Untersuchung nach den Grundlagen des „Trier Social Stress Tests“ (TSST) vor. Bei die­sem Szenario set­zen Forscher ihre Probanden erträg­li­chen Stressoren aus und mes­sen die Reaktionen. Im Fall der US-Studie soll­ten 99 Kinder aus Familien mit Hunden eine klei­ne Rede vor­be­rei­ten und anschlie­ßend vor zwei unbe­kann­ten Erwachsenen hal­ten. 50 Prozent der Grundschüler hat­ten bei der Vorbereitung den eige­nen Hund bei sich, die ande­ren 50 Prozent waren auf sich allein gestellt.

Nach dem Kurzvortrag soll­ten die Kinder ihren Zustand auf einer Skala bewer­ten und dabei posi­ti­ve Begriffe wie „auf­ge­regt“, „glück­lich“, „ent­spannt“, „stolz“ oder nega­ti­ve Begriffe wie „ner­vös“, „ein­sam“ oder „ängst­lich“ aus­wäh­len. Zudem zeich­ne­ten die Wissenschaftler ihre Herzfrequenz wäh­rend der gesam­ten Erfahrung auf.

Streicheln ver­stärkt die Selbstsicherheit
Die Auswertung zeigt, dass die Hunde den Kindern ein Gefühl von Sicherheit gaben. „Unsere ers­te Erkenntnis war, dass die Anwesenheit eines Hundes posi­ti­ve Emotionen her­vor­ruft“, schluss­fol­gert Psychologin Kerns. Ein inter­es­san­tes Ergebnis war zudem, dass Körperkontakt mit dem Hund die Selbstsicherheit der Kinder noch verstärkte.

Das ent­spricht frü­he­ren Forschungsergebnissen, bei denen unter ande­rem die deut­sche Wissenschaftlerin Prof. Dr. Andrea Beetz fest­ge­stellt hat, dass das Streicheln eines Hundes das Wohlfühl- und Bindungshormon Oxytocin her­vor­ruft und das Stresshormon Cortisol reduziert.

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.